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Lebensgefahr für Kinder im provisorischen Camp: SOS-Kinderdörfer in Gaza

Nach der Evakuierung des SOS-Kinderdorfs Rafah aufgrund von Luftangriffen leben 34 Kinder und zehn Mitarbeitende in einem provisorischen Camp in Zentral-Gaza, wo sie weiterhin in Lebensgefahr schweben und dringend Unterstützung benötigen.

Kinder im provisorischen Camp: Einblicke in die Herausforderungen und Hoffnungen

Khan Younis (ots)

Die humanitäre Krise im Gazastreifen verschärft sich weiter, insbesondere für die verletzlichsten Bewohner: die Kinder. Die SOS-Kinderdörfer setzen ihre Bemühungen fort, diese jungen Menschen in einem provisorischen Camp in Zentral-Gaza zu unterstützen, nachdem die Evakuierung des SOS-Kinderdorfs Rafah notwendig wurde. Dies geschah aufgrund von Bombenangriffen, die in unmittelbarer Nähe eingeschlagen waren.

Die Evakuierung und ihr Einfluss auf die Kinder

Ende Mai wurden 34 Kinder sowie zehn Mitarbeiter:innen in ein neu eingerichtetes Camp gebracht, nachdem zuvor ihr Zuhause in Rafah nicht mehr sicher war. Trotz der gravierenden Bedrohungen von Luftangriffen in der Umgebung des neuen Standorts sind die Kinder und Mitarbeitenden bis jetzt unversehrt geblieben. Diese Situation verdeutlicht die fragitäre Sicherheit, in der die Menschen in Gaza verweilen, und die anhaltende Herausforderung, grundlegende Bedürfnisse zu sichern.

Die mentale und physische Belastung der jungen Bewohner:innen

Die Leiterin des SOS-Kinderdorfs, Reem Alreqeb, beschreibt die verhängnisvollen Auswirkungen, die der Krieg auf die Kinder hat. Die Verlustängste und die ständigen Unsicherheiten stellen die Seelenheilkraft der Heranwachsenden auf die Probe. Sie sagt: „Wir tun alles, was wir können, um die Kinder sowohl emotional als auch physisch zu unterstützen“, und hebt die Notwendigkeit von Stabilität und Sicherheit hervor, vor allem für die Babys.

Die Versorgungslage im Camp

Trotz der anfänglichen Herausforderungen, wie dem Fehlen von Wasser und sanitären Einrichtungen, haben die SOS-Kinderdörfer in Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen nun eine durchgängige Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und sanitären Anlagen gewährleistet. Fünf Wohnwagen sind bereits bezugsfertig, und weitere sind im Bau. Schnell denkende Helfer:innen der Organisation haben bemerkenswerte Anstrengungen unternommen, um die Ernährung und das Wohlbefinden der Bewohner:innen sicherzustellen.

Hilfe über die Grenzen des Camps hinaus

Die SOS-Kinderdörfer erweitern ihr Engagement und bieten auch den Familien in den nahegelegenen Gemeinden psychologische Unterstützung an. In einer inspirierenden Wendung konnten mehrere unbegleitete Kinder mit ihren Familien wiedervereint werden. „Wir haben Platz für weitere Kinder in Not“, betont Alreqeb, was Hoffnung für viele Familien in dieser dreifachen Krise bedeutet: Krieg, Vertreibung und mentaler Stress.

Gemeinschaft und Zusammenhalt in Zeiten der Not

Inmitten der Unsicherheit zeigen sich starke Gemeinschaftsgefühle. Die Bewohner:innen greifen aktiv in die täglichen Aufgaben ein, wie das Besorgen und Verteilen von Nahrungsmitteln und Kleidung, um einander zu helfen. Dieser Zusammenhalt ist fundamental für die Kraft, die in diesen schweren Zeiten gebraucht wird.

Dringender Aufruf zur Unterstützung der Menschen in Gaza

Die SOS-Kinderdörfer haben bereits am 11. März Maßnahmen zur Sicherheit von 68 Kindern und elf Betreuern aus Rafah getroffen, indem sie sie nach Bethlehem umgesiedelt haben. Nun wird mit Nachdruck ein sofortiges Ende der Konflikte gefordert. Die Organisation ruft alle Menschen auf, sich an der Petition zu beteiligen und den Kindern in Gaza zu helfen, um gemeinsam ein besseres Leben zu gestalten.

Unter den folgenden Links finden Sie außerdem Kurzfilme zur aktuellen Situation der Kinder im provisorischen Camp sowie zur psychosozialen Unterstützung durch die SOS-Kinderdörfer für betroffene Familien in Gaza:

  • Die Situation der Kinder im Camp
  • Psychosoziale Hilfe für Familien

NAG

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