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Léon Schäfer: Der Weg vom Traum zum Gold – Paralympics 2024 im Blick

Léon Schäfer, der als Para-Leichtathlet und Weltmeister im Weitsprung gilt, verfolgt trotz seiner dramatischen Krankheitsgeschichte und der Amputation seines Beins mit einem ambitionierten Goldplan die Medaille bei den Paralympics 2024 in Paris.

Hamburg (ots)

Léon Schäfer gilt bereits als eine herausragende Persönlichkeit im Para-Leichtathletik, und sein Werdegang spricht Bände über Entschlossenheit und Ehrgeiz. Seine Geschichte beginnt in der Jugend, als er als talentierter Fußballer die Chance hatte, am DFB-Stützpunkt trainieren zu dürfen. Doch mit zwölf Jahren fand das Schicksal einen unerwarteten und schweren Weg: Bei ihm wurde Knochenkrebs diagnostiziert, was schließlich zur Amputation seines rechten Beins führte. Trotz dieser einschneidenden Erfahrung hat er seinen Traum von sportlicher Exzellenz nicht aufgegeben.

Mit seinen beeindruckenden Leistungen im Para-Weitsprung und als Weltmeister hat sich Léon Schäfer eindrucksvoll zurückgemeldet. Bis Juli 2024 hielt er sogar den Weltrekord, doch die Jagd nach der goldenen Medaille bei den Paralympics bleibt sein größtes Ziel. Der NDR hat Léon während seiner Vorbereitungen begleitet, inklusive der WM 2024 in Japan und seines Traininglagers in Südafrika. Die Doku über ihn trägt den Titel „Jetzt erst recht: Léon Schäfers Goldplan für die Paralympics“ und wird unter anderem am 25. August um 23:35 Uhr im NDR Fernsehen ausgestrahlt.

Der Weg zum Erfolg

Die außergewöhnliche Reise von Léon Schäfer begann nach seiner Operation, als er aufwachte und mit der neuen Realität konfrontiert wurde. „Es war ein Schock, als ich nach der OP aufgewacht bin, unter die Decke geguckt und gesehen habe: Okay, das Bein ist wirklich weg“, erinnert er sich. Während viele die physische Herausforderung des Verlusts eines Beins als die größte Hürde ansehen würden, beginnt sein Fokus auf einen anderen Aspekt: „Das Schlimmste war, dass ich Fußball aufgeben musste. Das war mein Traum, der wurde mir genommen.“

Doch aus dieser schwierigen Zeit erwuchsen neue Ambitionen. Im Krankenhaus hatte Léon die Gelegenheit, Markus Rehm zu treffen, der damals bereits als Juniorenweltmeister im Para-Weitsprung bekannt war und später viermaliger Paralympics-Sieger werden sollte. Dieses Treffen inspirierte ihn und war der Wendepunkt, der ihn dazu brachte, die Leichtathletik zu wählen, nachdem der Fußballtraum zerbrochen war. Er nahm den Mut auf, seinen Lebensweg zu ändern und zog zum Olympiastützpunkt nach Leverkusen.

„Der Sport gibt mir neue Kraft. Wir machen alle Sport, ob mit oder ohne Behinderung, egal auf welchem Level. Ich finde, Sport verbindet immer“, sagt er, und das zeigt sich auch in seinen Leistungen.

Der Fokus auf die Paralympics 2024

Bis heute hat Léon Schäfer das Ziel, eine Goldmedaille bei den Paralympics in Paris zu gewinnen. Seine bisherigen Erfolge zeigen, dass er ein ernstzunehmender Athlet ist – dennoch bleibt die goldene Auszeichnung der größte Wunsch. Bei den letzten Paralympics in Tokio reichte es nur für den 2. Platz. „Das will ich dieses Jahr ändern“, erklärt er. In Paris wird er sowohl im Weitsprung als auch über 100 Meter antreten.

Ein weiteres motivierendes Element für Léon ist der Wettkampf selbst. Obwohl er bis vor kurzem Weltrekordhalter war, wurde ihm dieser Titel vom niederländischen Athleten Joel de Jong abgenommen. „Vier Jahre ist niemand weiter gesprungen als ich. Jetzt ist das eine neue Situation. Ich ziehe meine Schlüsse daraus und bin ready für Paris“, so Schäfer. Er hat die Herausforderung angenommen und plant, im kommenden Wettbewerb alles zu geben.

Die Doku über Léon Schäfer verdeutlicht, wie viel Durchhaltevermögen und Hingabe in seinem Sport steckt. Es ist nicht nur eine Geschichte über sportliche Erfolge, sondern auch über persönliche Widerstände und das Streben, Träume zu verwirklichen. Seine Entschlossenheit macht ihn zu einem Vorbild für viele, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen müssen.

Ein Blick in die Zukunft

Léon Schäfers Reise ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie man trotz schwieriger Umstände seine Ziele verfolgen kann. Seine Geschichte inspirierte nicht nur andere Athleten, sondern auch viele Menschen außerhalb des Sports. Das Engagement des NDR, seine Vorbereitungen zu dokumentieren, trägt dazu bei, das Bewusstsein für den Para-Sport zu schärfen, und vermittelt die Botschaft, dass Träume auch nach Widrigkeiten verwirklicht werden können. An seiner Entschlossenheit wird deutlich, dass der Wille, an sich selbst zu glauben und durchzuhalten, der Schlüssel zum Erfolg ist.

Der Weg zur Spitze der Para-Leichtathletik

Léon Schäfer hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Karriere im Para-Weitsprung hingelegt. Nach der Amputation seines Beins und dem völligen Umbruch in seinem Leben fand er neue Motivation im Sport. Der Weg zu seiner Weltmeisterschaft war gepflastert mit harter Arbeit. Bereits während seiner Rehabilitation war es sein Ziel, in den Hochleistungsport zurückzukehren. Heute zählt er zu den besten Para-Leichtathleten weltweit und zieht viel Kraft aus seinen Erfahrungen.

Sein Engagement und seine Erfolge zeigen, dass mit Entschlossenheit und Durchhaltevermögen bemerkenswerte Dinge erreicht werden können. Bei den Weltmeisterschaften 2024 in Japan stellte er sich erneut hohen Herausforderungen und zeigte, dass er keine Angst hat, sich mit den Besten der Welt zu messen. Das Training im Olympiastützpunkt Leverkusen hat ihm nicht nur die nötige Unterstützung gegeben, sondern auch das Umfeld geboten, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Gesellschaftliche Bedeutung des Para-Sports

Der Aufstieg von Athleten wie Léon Schäfer hat auch das Bewusstsein für den Para-Sport in der Gesellschaft erhöht. Para-Leichtathletik steht für Inklusion und Chancengleichheit, und Athleten mit Behinderung zeigen, dass sie im Sport und im Leben keine Grenzen kennen. Diese Botschaft ist nicht nur für die Athleten selbst wichtig, sondern auch für die Gesellschaft, die mehr Verständnis und Respekt für Menschen mit Behinderungen entwickeln sollte.

Veranstaltungen wie die Paralympics tragen dazu bei, diese Sichtweisen zu fördern und zeigen, dass Behinderung nicht gleichbedeutend mit einem Nachteil ist. Die Begeisterung, die Para-Sportler in ihre Disziplinen einbringen, motiviert und inspiriert Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe, selbst aktiv zu werden und ihre Grenzen zu testen.

Aktuelle Statistiken zur Para-Leichtathletik

Die Teilnahme an den Paralympischen Spielen wächst kontinuierlich. Bei den letzten Spielen in Tokio im Jahr 2021 nahmen über 4.400 Athleten aus 162 Ländern teil, was die größte Veranstaltung in der Geschichte der Paralympics darstellt. Etwa 60% der Athleten waren männlich, der Rest weiblich, was eine breite und diverse Teilnahme zeigt. Die Zahl der Athleten hat seit den ersten Spielen 1960 in Rom erheblich zugenommen, als nur 400 Sportler teilnahmen.

Außerdem erweitern sich die Kategorien und Disziplinen im Para-Sport weiterhin, um mehr Athleten die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Eine wichtige Entwicklung ist die Erhöhung der finanziellen Unterstützung für Athleten, was zum Wachstum und zur Professionalisierung des Para-Sports beiträgt. Laut einer Studie von International Paralympic Committee (IPC) zeigt die Zunahme an Ressourcen, dass die Sichtbarkeit des Para-Sports wertvolle Auswirkungen auf die gesellschaftliche Akzeptanz hat.

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