Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in Deutschland erlebt ein bemerkenswertes Ereignis, das einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leistet und das Bewusstsein für die Bedeutung der natürlichen Dunkelheit schärft.
Die Schönheit der Dunkelheit erforschen
Am 11. August findet die Aktion „Licht aus, Sterne an!“ statt, die dazu aufruft, die Straßenbeleuchtung in mehreren Gemeinden temporär abzuschalten. Dies ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern rund um die Rhön, den klaren Nachthimmel zu genießen und die faszinierende Sicht auf die Sterne zu erleben. Die Stadt Fulda und umliegende Kommunen haben sich in Vorbereitung auf dieses Event besonders engagiert, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, die Dunkelheit und, in weiterer Folge, die Naturschönheiten der Region wieder neu zu entdecken. Durch das Löschen der Lichter soll nicht nur den nachtaktiven Tieren und Pflanzen Rechnung getragen werden, sondern auch die Problematik der Lichtverschmutzung ins Bewusstsein gerückt werden.
Ein Besuch des Naturschutzes
Besonders hervorzuheben ist die Rolle der Veranstaltung im Rahmen der „5. Rhöner Sternenparkwochen“, die noch bis zum 12. August andauern. Während dieser Wochen bietet die Region ein vielfältiges Programm aus Erlebnisangeboten, Infoveranstaltungen und Übernachtungsmöglichkeiten unter dem Sternenhimmel an. Die Kombination aus Natur, Kultur und Wissenschaft fördert nicht nur den Tourismus, sondern stärkt auch das lokale Engagement für den Naturschutz. „Wir möchten den Menschen die Gelegenheit geben, wirklich einen Moment der Ruhe und Verbundenheit mit der Natur zu erleben“, so Sabine Frank, die Koordinatorin des Sternenparks.
Ein grenzüberschreitendes Engagement
Die Aktion wird nicht nur in Hessen, sondern auch in Teilen von Bayern und Thüringen ausgeführt. Dr. Doris Pokorny betont die Wichtigkeit des gemeinschaftlichen Handelns: „In einer Zeit, in der die Nacht zunehmend durch künstliches Licht verdrängt wird, ist es essenziell, dies zu adressieren.“ Kommunen, die sich beteiligen, haben sich verpflichtet, die Beleuchtung nach Naturschutzrichtlinien zu gestalten, um umweltfreundlicher agieren zu können.
Gesetzwürdigkeit und Umweltbewusstsein
Interessanterweise gibt es keine gesetzliche Verpflichtung zur Straßenbeleuchtung, was die Freiwilligkeit der teilnehmenden Kommunen unterstreicht. Diese Eigenverantwortlichkeit ermöglicht es den Gemeinden, die Entscheidung zu treffen, etwas für die Biodiversität und den Erhalt der natürlichen Dunkelheit zu tun. Die Abschaltung der Beleuchtung hat nicht nur Auswirkungen auf das Klima und die Energiebilanz, sondern trägt auch aktiv zur Bekämpfung des Insektensterbens bei.
Die Rückkehr des natürlichen Sternenhimmels
Mit der Teilnahme an der Aktion möchten die Region und ihre Bürger ein Zeichen setzen. „Wir wollen, dass auch zukünftige Generationen die Möglichkeit haben, den unberührten Nachthimmel zu beobachten“, erklärt Frank weiter. Die Veranstaltung bietet nicht nur einen eindrucksvollen Anblick, sondern sensibilisiert auch die Menschen für die Herausforderungen, denen die Natur durch Lichtverschmutzung ausgesetzt ist.
Ein Aufruf zum Mitmachen
Die Aktion „Licht aus, Sterne an!“ ist somit mehr als nur ein einmaliges Event. Sie ist ein symbolischer Aufruf, die Schönheit der Natur zu schätzen und aktiv zum Erhalt der Umwelt beizutragen. Die Kommunen in der Rhön laden sowohl Einheimische als auch Gäste ein, sich am 11. August der magischen Schönheit der Dunkelheit hinzugeben und einen unvergesslichen Abend unter den Sternen zu erleben.