Im Bodenseekreis, einem der wohlhabendsten Teile Baden-Württembergs, klafft ein alarmierendes Lohngefälle zwischen Männern und Frauen: Frauen verdienen hier im Durchschnitt unglaubliche 38,2 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Damit steht diese Region an der Spitze der Gehaltsungleichheit in Deutschland. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung basieren diese Zahlen auf den Bruttoeinkommen sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigter aus dem Jahr 2022.
Die wirtschaftliche Struktur ist ein wesentlicher Faktor für den Gender Pay Gap, betont die Wissenschaftlerin Sophie Moser. Während Männer in der Industrie gut verdienen, wo der Frauenanteil oft unter 20 Prozent liegt, sind Frauen in niedrig bezahlten Berufen, wie im Hotelgewerbe, stark vertreten. So liegt das monatliche Gehalt einer Reinigungskraft nur bei etwa 2354 Euro, während Metallfacharbeiter bis zu 3638 Euro erhalten. Trotz dieser drastischen Unterschiede zeigen aktuelle Daten aus Baden-Württemberg, dass innerhalb der einzelnen Branchen, insbesondere bei tarifgebundenen Arbeitgebern, die Löhne zwischen den Geschlechtern vergleichsweise gering sind. Mehr zu diesem Thema finden Sie in einem Bericht auf www.schwaebische.de.
