Benedikt Scherhag, 30, ist einer der wenigen Binnenschiffer, die mit ihrem eigenen Kahn, der „Dreadnought“, unterwegs sind. Mit seinem Frachter, der bis zu 915 Tonnen Weizen transportieren kann, wartet er derzeit auf die richtige Tide, um nach Hamburg aufzubrechen. Obwohl sein Schiff mit 250 Litern Diesel auf 100 Kilometern viel Treibstoff verbraucht, ist es auf die Tonnage gerechnet sechsmal effizienter als ein Lkw. Scherhag kritisiert jedoch die mangelhafte Pflege des Elbe-Lübeck-Kanals, wo der Tiefgang nur 2,10 Meter beträgt, was viele Schiffe daran hindert, voll beladen zu fahren. Der Kanal ist zudem teils unpassierbar, insbesondere die Donnerschleuse, die wegen Bauarbeiten geschlossen ist.
Im Lübecker Hafen sieht Scherhag ebenfalls schlechte Bedingungen: fehlende Müllentsorgung, versandete Liegestellen und unzureichende Infrastruktur machen es für Binnenschiffer schwierig. „Lübeck ist für die meisten Kollegen nicht attraktiv“, beklagt er. Trotz dieser Herausforderungen hat Scherhag vor einem Jahr die „Dreadnought“ übernommen, nachdem er als Angestellter arbeitete. Mit der Motivation, die bestehenden Missstände zu verbessern, bleibt er optimistisch. Für mehr Details zu den belastenden Bedingungen in Lübeck, siehe den Bericht auf www.ln-online.de.