Frankreichs überraschende Parlamentswahl: Die Machtverschiebung und ihre Konsequenzen
Paris (dpa)
Die zweite Runde der Parlamentswahl in Frankreich hat nicht nur eine Sensation, sondern auch eine politische Machtverschiebung hervorgebracht. Das neue Linksbündnis, bestehend aus Sozialisten, Sozialdemokraten, Grünen und Kommunisten, konnte überraschend einen Sieg erlangen und gleichzeitig die Rechtsextremisten in Schach halten. Dieses Ergebnis kommt nicht ohne die Unterstützung vieler Kandidaten zustande, die schon im ersten Wahlgang stark abschnitten. Es war beeindruckend zu beobachten, wie diese Parteien innerhalb kürzester Zeit ihre Differenzen überwanden, um gemeinsam gegen die rechte Bedrohung anzutreten.
Für Präsident Macron bedeutet dieses Ergebnis eine Herausforderung. Durch das riskante Manöver, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen auszurufen, hat er unerwartete Konsequenzen hervorgebracht. Der klare Sieg des Linksbündnisses sichert dem Land und Europa eine Regierung, die sich für ein proeuropäisches und nicht-nationalistisches Frankreich einsetzt.
Macron steht nun in der Schuld des Linksbündnisses, das maßgeblich dazu beigetragen hat, dass seine Amtszeit nicht von rechtsextremen Kräften dominiert wird. Allerdings hatte der Präsident bereits vor der Stichwahl klargestellt, dass er nicht mit der Linkspartei La France Insoumise unter Melenchon koalieren werde. Die Stimmung im Élysée-Palast blieb nach der Wahl gespannt und es wird nun entscheidend sein, wie Macron seinen Kurs gegen rechts fortsetzt und ob er diejenigen respektiert, die Le Pens Aufstieg verhindert haben.
– NAG