Robert Lepage bringt mit seiner Inszenierung „Glaube, Geld, Krieg und Liebe“ zum ersten Mal seit 40 Jahren ein Stück nach Deutschland. Die Aufführung an der Schaubühne in Berlin ist ein fesselndes fünfstündiges Melodram, das in vier Akten die letzten 80 Jahre deutscher Geschichte thematisiert. Durch kreative Bühnenbilder, darunter digitale Displays und klug eingesetzte Requisiten, entfaltet der kanadische Regisseur ein Spiel mit Schicksal und Zufällen. Die Handlung startet 1945 in einem Nonnenkloster und spannt den Bogen über Geldvergehen im Casino bis hin zu den Erlebnissen eines Afghanistankrieg-Veteranen und deren emotionalen Verstrickungen in Berlin.
Die Darsteller des herausragenden Ensembles, unter anderem Stephanie Eidt und Christoph Gawenda, wechseln rasant zwischen verschiedenen Rollen und Kostümen, was den Zuschauern ein lebendiges und dynamisches Erlebnis bietet. Trotz magischer Szenen und der talentierten Darbietung bleibt die Aufführung inhaltlich teils vage und klischeehaft. Kritiker bemängeln, dass wichtige deutsche Themen nicht tiefgreifend behandelt wurden. Dennoch sorgt die Inszenierung für Standing Ovations und verspricht ein unterhaltsames Theatererlebnis, das die Zuschauer einlädt, gemeinsam mitzuleiden und zu lachen. Mehr Informationen sind hier zu finden.