Schockierende Nachrichten für die Belegschaft in Laage
Die Mitarbeiter des Airbag-Produzenten ZF Lifetec in Laage stehen vor unsicheren Zeiten. Erst vor kurzem wurde verkündet, dass eine Tarifvereinbarung zur langfristigen Sicherung von Arbeitsplätzen getroffen wurde, nun droht dem Mutterkonzern ZF Friedrichshafen AG ein massiver Stellenabbau. Bis zu 14.000 Stellen in Deutschland könnten in den nächsten vier Jahren wegfallen.
Strategische Fehleinschätzungen belasten das Unternehmen
Der Druck auf den Automobilzulieferer ist enorm. Der Markt für Elektrofahrzeuge entwickelt sich nicht so, wie das Management gehofft hatte, was als einer der Hauptgründe für die Kürzungen angeführt wird. Gewerkschaftssekretär Armin Zander betont, dass die Unternehmensleitung bei milliardenschweren Zukäufen nicht richtig kalkuliert habe. „Diese Managementfehler sollen jetzt die Beschäftigten ausbaden,“ so Zander.
Ungewissheit am Standort Laage
Ob der Standort Laage von den Stellenkürzungen tatsächlich betroffen sein wird, ist unklar. Ralf Loheit, der Betriebsratsvorsitzende, äußert seine Bestürzung darüber, dass solche Entscheidungen oft aus den Medien erfahren werden. „Einen solch enormen Stellenabbau werden wir nicht akzeptieren und uns deutschlandweit zur Wehr setzen,“ erklärt er.
Zukunft der Produktion in Gefahr?
Zudem plant ZF, viele neue Produkte für die Elektromobilität künftig im Ausland zu produzieren, wo die Kosten niedriger sind. Dies hat zu einer weiteren Forderung der IG Metall geführt, die an das Unternehmen appelliert, zukünftige Projekte an deutschen Standorten anzusiedeln und somit Arbeitsplätze zu sichern.
Zahlen und Hintergründe zur ZF Friedrichshafen AG
Der ZF-Konzern ist in 31 Ländern an 162 Produktionsstandorten vertreten und beschäftigte 2023 rund 168.700 Mitarbeiter. Das Unternehmen erwirtschaftete in diesem Jahr einen Umsatz von 46,6 Milliarden Euro. Seit seiner Gründung im Jahr 1915 hat sich ZF von einem Spezialanbieter der Luftfahrtindustrie zu einem weltweit führenden Konzern im Bereich der Mobilitätstechnik entwickelt.
Wettbewerbsdruck als treibende Kraft
Die drohenden Stellenkürzungen zeigen die Herausforderungen auf, mit denen die deutsche Industrie konfrontiert ist. Ein hoher Wettbewerbs- und Kostendruck zwingt Unternehmen dazu, ihre Strategie zu überdenken und sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen. Die Auswirkungen dieser Entscheidungen haben nicht nur auf die betroffenen Mitarbeiter und deren Familien Einfluss, sondern sie machen auch deutlich, wie wichtig es ist, die heimischen Produktionsstandorte zu stärken.
Die Situation bei ZF Lifetec ist nicht nur eine lokale Herausforderung für die Belegschaft in Laage, sondern steht auch stellvertretend für die statischen Veränderungen, die in der gesamten deutschen Industrie stattfinden.
– NAG