DeutschlandSachsenSachsen-Anhalt

MDR Sachsen-Anhalt: Reichweitenrückgang im Radio und TV – Ursachen im Fokus

MDR Sachsen-Anhalt verzeichnet einen dramatischen Rückgang seiner Reichweite im Radio und online, mit einem Verlust von 15 Prozent der Zuhörer in nur einem Jahr und einem Marktanteil von nur 17,5 Prozent, was die Konkurrenten verstärkt und die Position des Senders in der Region gefährdet.

Rückgang bei MDR Sachsen-Anhalt: Eine Herausforderung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Halle (ots)

Die Medienlandschaft in Deutschland zeigt sich im Wandel, insbesondere im Bereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) steht in Sachsen-Anhalt vor der Herausforderung eines schwindenden Publikumsinteresses, wie die aktuellen Ergebnisse der Media-Analyse belegen.

Ein Blick auf die Zahlen

Die jüngste Media-Analyse (ma 2024 Audio II) dokumentiert einen signifikanten Rückgang der Hörerzahlen bei der Radiowelle MDR Sachsen-Anhalt. An einem typischen Werktag erreichen die Programme durchschnittlich nur noch 411.000 Zuhörer, was einem Rückgang von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies führt dazu, dass MDR Sachsen-Anhalt mit einem Marktanteil von 17,5 Prozent hinter den werbefinanzierten Privatsendern Radio SAW und Radio Brocken den dritten Platz belegt.

Vergleich zu anderen Bundesländern

Ein Blick auf die anderen Landesprogramme zeigt deutliche Unterschiede: In Thüringen und Sachsen verzeichnet der MDR mit Marktanteilen von 20,9 beziehungsweise 24,4 Prozent deutlich bessere Zahlen. Dies wirft Fragen zur regionalen Attraktivität des MDR-Programms auf.

Die Situation im Fernsehen

Diese Entwicklung beschränkt sich nicht nur auf das Radio. Auch das TV-Magazin „Sachsen-Anhalt heute“, welches in Magdeburg produziert wird, kämpft mit einem Marktanteil von lediglich 14,3 Prozent. Im Vergleich dazu schneiden die Landesfunkhäuser von Thüringen (21,4 Prozent) und Sachsen (25,6 Prozent) weitaus besser ab. Besonders bemerkenswert ist der Marktanteil des Norddeutschen Rundfunks mit 37,3 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern, der neue Maßstäbe in der Zuschauerakzeptanz setzt.

Ein Rückgang im digitalen Bereich

Das Online-Portal von MDR Sachsen-Anhalt verzeichnet ebenfalls einen Rückgang der Seitenaufrufe, mit 29,9 Millionen im vergangenen Jahr. Dies stellt einen Verlust von über einer Million im Vergleich zum Vorjahr dar. Ein MDR-Sprecher führt diesen Rückgang auf einen allgemeinen Abwärtstrend in der Mediennutzung nach den pandemiebedingt nachrichtenstarken Jahren zurück.

Die Relevanz dieser Trends

Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass der MDR in Sachsen-Anhalt mit speziellen Herausforderungen konfrontiert ist, die durch regionale Vorlieben und unterschiedliche Mediennutzungen verstärkt werden. MDR Sachsen-Anhalt ist nun gefordert, Strategien zu entwickeln, um das Publikum wieder stärker zu binden und die medialen Angebote an die Bedürfnisse der Zuhörer und Zuschauer anzupassen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Sachsen-Anhalt weiterentwickeln wird und ob er die notwendigen Maßnahmen ergreifen kann, um die Attraktivität seiner Programme zu steigern.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"