Gütersloh (ots)
Auf der IFA hat Miele beeindruckende Fortschritte in der Kreislaufwirtschaft präsentiert. In einer Welt, die immer mehr auf umweltfreundliche Lösungen setzt, stellten die Gütersloher einen neuartigen Staubsauger vor, der unter dem Konzept der vollständigen Nachhaltigkeit entwickelt wurde. Die Designstudie mit dem Namen „Vooper“ stellt einen durchdachten Ansatz dar, der nicht nur für die Firma, sondern auch für die Branche eine richtungsweisende Innovation bedeutet.
Die „Vooper“-Studie zeigt einen modularen Akku-Staubsauger, der leicht zerlegbar ist. Dies ist nicht nur wichtig für die Reparatur und Wartung, sondern ermöglicht auch die Rückführung der Rohstoffe in den Materialkreislauf, wenn das Gerät seinen Lebenszyklus beendet hat. Laut Rebecca Steinhage, der Executive Director Human Resources and Corporate Affairs, könnte dies einen erheblichen Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks leisten.
Das Prinzip der Nachhaltigkeit und Innovation
Ein zentrales Element des Designs ist das „Cradle-to-cradle“-Prinzip, das darauf abzielt, Materialien nicht als Abfall zu betrachten, sondern sie im Kreislauf zu halten. „Es reicht nicht aus, nur die Materialien zu verändern“, erklärt Andreas Enslin, Vice President Design bei Miele. „Produkte müssen grundlegend neu konstruiert werden, damit ihre Materialien am Ende wiederverwendet werden können.“ Dabei spielt die Auswahl und der Einsatz von Kunststoffen eine große Rolle.
Miele hat es geschafft, mit einer reduzierten Anzahl von Kunststoffarten auszukommen, die zudem voneinander trennbar sind. Dieses innovative Konzept greift auf Monomaterialien zurück und verzichtet auf Verklebungen, die das Recycling erschweren. Mit „Green Aluminium“, das CO2-neutral produziert wird und bereits in anderen Produkten von Miele zum Einsatz kommt, setzt die Firma auf umweltfreundliche Materialien.
Eine besondere Herausforderung war das Design der Wartungselemente. Phillippe Seppelt, ein weiterer leitender Designer, erklärt, dass alles von Filtern bis hin zu Akkus leicht zugänglich ist, was nicht nur die Wartung erleichtert, sondern auch den Austausch einzelner Komponenten durch Verbraucher ermöglicht. Selbst Upgrades sind denkbar, wie etwa die Installation leistungsstärkerer Teile.
Die Entwicklung des Staubsaugers geschah in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Michael Braungart, der als Mitbegründer des Cradle-to-cradle-Prinzips gilt. Sein Wissen und seine Erfahrung flossen maßgeblich in die Studie ein und könnten als Grundlage für zukünftige Entwicklungen innerhalb von Miele dienen.
Ein Auftritt auf der IFA mit verschiedenen Aktionen
Auf der IFA, in Halle 27, tritt Miele mit einem eigenen Stand auf, der sich dem Thema Zirkularität widmet. Hier können Besucher nicht nur das neue Modell des Staubsaugers bewundern, sondern auch an verschiedenen Vorträgen teilnehmen. So wird Andreas Enslin zusammen mit Stefan Verhoeven, dem Geschäftsführer von Miele Niederlande, Pilotprojekte vorstellen, die bereits in der Praxis durchgeführt werden. Dazu gehören unter anderem die Generalüberholung von Waschmaschinen und das Recycling von Kunststoffteilen.
Ein Highlight wird die Reparatur-Challenge sein, bei der Besucher versuchen können, eine Waschmaschine zu reparieren – der Sieger kann sich über einen neuen Duoflex-Staubsauger freuen. Ausbildungsflüsse und die Möglichkeit, direkt mit den Miele-Vertretern zu im Kontakt zu treten, schaffen ein interaktives Erlebnis, das das Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit unterstreicht.
Zusätzlich wird Miele die Rolle von Künstlicher Intelligenz im Kundenservice beleuchten, eine Perspektive, die nicht nur interessant, sondern auch zukunftsweisend ist. Diese Technologie hat das Potenzial, die Wartung und den Service von Haushaltsgeräten nachhaltig zu verändern.
Ein Schritt zur Kreislaufwirtschaft
Miele setzt mit der Vorstellung des „Vooper“ ein starkes Zeichen in der Branche. Die Anwendung von Kreislaufwirtschaftsprinzipien in der Produktentwicklung steht nicht nur für Innovation, sondern auch für Verantwortungsbewusstsein und Umweltbewusstsein. Solche Ansätze könnten für die gesamte Branche von Bedeutung sein, da sie zeigen, dass nachhaltige Produktentwicklung möglich ist und gleichzeitig den hohen Qualitätsanspruch, für den Miele bekannt ist, nicht beeinträchtigt.
Der Einfluss der Kreislaufwirtschaft auf die Umwelt
Die Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, die Umweltbelastungen zu minimieren, indem Abfälle reduziert und Ressourcen effizient genutzt werden. Durch die konsequente Anwendung von Recycling und Wiederverwendung kann der Energieverbrauch gesenkt und der CO2-Ausstoß verringert werden. Studien zeigen, dass eine verstärkte Kreislaufwirtschaft sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet. Laut einer Analyse der Ellen MacArthur Foundation kann die europäische Wirtschaft durch die vollständige Umsetzung der Kreislaufwirtschaft bis 2030 600 Milliarden Euro einsparen und 1,8 Millionen Arbeitsplätze schaffen.
Recycling und Ressourcenschonung
Ein zentraler Aspekt der Kreislaufwirtschaft ist das Recycling von Materialien. Oftmals gelangen wertvolle Rohstoffe verloren, weil Produkte nicht effizient recycelt werden können. Das „Vooper“-Design von Miele verfolgt einen anderen Ansatz: Durch die Verwendung von Monomaterialien und modularen Designs wird es möglich, dass die Komponenten am Ende ihrer Lebensdauer effektiv zurückgewonnen werden. Dieser innovative Ansatz könnte als Modell für künftige Produktentwicklungen dienen, welche die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft nutzen.
Das Recycling wird nicht nur durch die Auswahl der Materialien, sondern auch durch die Konstruktion der Produkte bestimmt. Der Fokus auf zerlegbare und reparierbare Geräte ist entscheidend, um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern und die Wiederverwendung der Materialien zu ermöglichen.
Marktentwicklung und Verbraucherbewusstsein
Das Bewusstsein der Verbraucher für Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Dies führt dazu, dass Unternehmen wie Miele den Trend zur Kreislaufwirtschaft aktiv verfolgen. Laut einer Umfrage der GfK aus dem Jahr 2022 geben 86% der deutschen Verbraucher an, dass ihnen nachhaltige Produkte wichtig sind. Diese Entwicklung wird durch das steigende Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels und die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns in allen Bereichen des Lebens vorangetrieben.
Wettbewerbsfähigkeit durch Nachhaltigkeit
Die Integration von Kreislaufwirtschaft in die Unternehmensstrategie kann sich auch positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken. Unternehmen, die diese Praktiken umsetzen, sind in der Lage, innovativere Produkte anzubieten und sich von Wettbewerbern abzuheben. Miele positioniert sich durch das „Vooper“-Konzept als Vorreiter in diesem Bereich. Das Unternehmen zeigt, dass Marken, die auf nachhaltige Designs setzen, wachsenden Zuspruch der Verbraucher und einen Wettbewerbsvorteil genießen können.
Zusätzlich zu den Vorteilen für die Umwelt und die Wirtschaft spielen auch staatliche Förderungen und Verbraucherpräferenzen eine Rolle in der Unterstützung zirkulärer Geschäftsmodelle. Angesichts der Herausforderungen der Ressourcenschonung steht die gesamte Branche unter Druck, nachhaltige Lösungen zu finden.