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Mitmach-Supermarkt in Giesing: Eine neue Art des Einkaufens

Im Münchner Stadtteil Giesing hat sich 2021 ein innovativer "Mitmach-Supermarkt" etabliert, in dem 2400 Mitglieder, wie der 49-jährige Matthias, durch monatliche Arbeitsstunden Bioprodukte günstiger einkaufen können, während sie aktiv an einer nachhaltigen und gemeinschaftlichen Wirtschaftsform mitwirken.

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und faire Preise immer wichtiger werden, hebt sich ein innovatives Konzept in München hervor: der „Mitmach-Supermarkt“. Gegründet im Jahr 2021, verfolgt dieser Supermarktansatz das Ziel, den gemeinschaftlichen Einkauf neu zu definieren und nachhaltig produzierten Lebensmitteln eine Plattform zu bieten.

Eine neue bereits bewährte Idee

Die Idee der Konsumgenossenschaften hat in Deutschland eine lange Tradition, die bis in die 1970er-Jahre reicht. Damals entstand mit der co op AG ein umfassender Konzern, der durch regionale Genossenschaften geprägt wurde. Diese waren jedoch nicht frei von Skandalen und Herausforderungen. Heutige Genossenschaften wie der Mitmach-Supermarkt in Münchens Stadtteil Giesing dagegen zeigen, dass der Gedanke des gemeinschaftlichen Einkaufens neu belebt werden kann.

Was macht den Mitmach-Supermarkt besonders?

Im Gegensatz zu herkömmlichen Supermärkten, wo oft hohe Aufschläge auffrischen Obst und Gemüse erhoben werden, verfolgt der „Mitmach-Supermarkt“ ein transparentes Preismodell: Alle Produkte tragen einen einheitlichen Aufschlag von 30 Prozent. Der Preis ist dadurch für alle Mitglieder nachvollziehbar, was Vertrauen schafft. Der Fokus liegt auf biologisch produzierten Lebensmitteln, und etwa 99 Prozent der angebotenen Ware sind Bioprodukte, die im Vergleich zu konventionellen Bioläden ein Fünftel günstiger sind.

Ein Engagement für die Gemeinschaft

Mit 2400 Mitgliedern ist die Genossenschaft stetig gewachsen und mittlerweile neben dem Sortiment auch durch die Arbeitsstunden der Mitglieder geprägt. Jeder, der hier einkauft, verpflichtet sich zu drei Stunden ehrenamtlicher Mitarbeit pro Monat. Diese Form des Engagements fördert nicht nur die Gemeinschaft, sondern gibt den Mitgliedern auch das Gefühl, direkt an der Lebensmittelproduktion teilzuhaben. „Man ist näher dran an der Lebensmittelproduktion“, erklärt ein aktives Mitglied, Matthias, der sich vor allem in der Gemüseabteilung einbringt.

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

Kristin Mansmann, eine der Vorstandsmitglieder, betont die Wichtigkeit der sozialen Verantwortung des Supermarktes. „Wir knechten unsere Lieferanten nicht“, sagt sie und hebt hervor, dass die Genossenschaft kleinen Produzenten den Zugang zum Markt erleichtert. Dadurch erhalten auch kleinere Erzeuger eine faire Chance, im Lebensmittelgeschäft Fuß zu fassen.

Der Weg in die Zukunft

Die Genossenschaft sieht sich als Beitrag zu einer gerechteren und nachhaltigeren Welt. Ihr Motto, „Revolution im Einkaufswagen“, unterstreicht das Bestreben, das Einkaufsverhalten zu verändern. Durch die enge Verbindung zur Lebensmittelproduktion und die aktive Mitarbeit der Mitglieder wird eine nachhaltige Veränderung angestrebt, von der zukünftige Generationen profitieren sollen.

In einer Zeit, in der immer mehr Menschen Wert auf Herkunft und Qualität der Lebensmittel legen, zeigt der Mitmach-Supermarkt in Giesing, wie gemeinschaftliches Wirtschaften funktionieren kann. Mit einem Konzept, das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch und sozial funktioniert, wird eine neue Ära des Einkaufens eingeläutet.

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