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Neue Forderung: Nationale Gebäudeenergiedatenbank für den Klimaschutz

BVR, die Bausparkasse Schwäbisch Hall und der Zentrale Immobilien Ausschuss fordern in einem Positionspapier dringlich den Aufbau einer nationalen Gebäudeenergiedatenbank in Deutschland, um die Klimatransformation voranzutreiben und den notwendigen Datenmangel für energetische Sanierungen entgegenzuwirken.

Notwendigkeit einer nationalen Gebäudeenergiedatenbank in Deutschland

Berlin (ots)

Die Diskussion um den Klimaschutz führt in Deutschland zu einem dringenden Anliegen, das die Grundlage zukünftiger energetischer Sanierungsprojekte betrifft. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), die Bausparkasse Schwäbisch Hall und der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) haben sich gemeinsam für den Aufbau einer nationalen Gebäudeenergiedatenbank ausgesprochen. Ein solches System könnte die energetische Sanierung in Deutschland erheblich voranbringen und somit einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

Ein fehlendes Datensystem als Hindernis

Derzeit besteht in Deutschland ein Mangel an umfassenden Energie- und Gebäudedaten, sowohl für Wohn- als auch für Gewerbeimmobilien. Diese Lücke erschwert es den Banken, gezielte Investitionen in die energetische Sanierung zu tätigen. „Der Gebäudesektor ist entscheidend für die Erreichung der Klimaziele“, sagt Marija Kolak, Präsidentin des BVR, und betont, dass der Sektor rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs der EU ausmacht. Ohne verlässliche Daten, um die Sanierungsquote zu erhöhen, wird eine Dekarbonisierung bis 2050 kaum möglich sein.

Bedeutung für den Markt und die Immobilieneigentümer

Die Initiative könnte große Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben. Mike Kammann, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall, hebt hervor, dass eine solche Datenbank es ermöglichen würde, Immobilienbesitzer oder -käufer individuell zu beraten. Die Verbesserung der Energieeffizienz von überalterten Wohnimmobilien würde nicht nur die Treibhausgasemissionen reduzieren, sondern auch den Wert der Immobilien erhöhen. Dies ist besonders wichtig in einem Markt, in dem Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Regulatorische Herausforderungen und Lösungsansätze

Iris Schöberl, Präsidentin des ZIA, wirft ein Licht auf die regulatorischen Hürden. Sie weist darauf hin, dass ohne verlässliche Daten jede Regulierung „ein Spiel im Nebel“ bleibe. Dabei ist der Aufbau einer digitalen Datenbank auch Voraussetzung für die Einhaltung der neuen europäischen Energieausweise, die in Zukunft sowohl Bedarfs- als auch Verbrauchswerte enthalten werden. Ein zentralisiertes System wäre nicht nur für die Finanzbranche von enormer Bedeutung, sondern würde auch die Bereitstellung von notwendigen Informationen für Aufsichtsbehörden erleichtern.

Wege zu einer effektiven Datenbank

Die Notwendigkeit einer nationalen Gebäudedatenbank wird durch die europäische Gebäuderichtlinie EPBD untermauert, die Deutschland die Einrichtung einer zentralen Datenbank zwingend auferlegt. Diese sollte alle Bundesländer umfassen und durch digitale Lösungen effizient gestaltet werden. Ziel ist eine differenzierte Analyse des Gebäudebestands, die wichtige Erkenntnisse für die politische und wirtschaftliche Steuerung der Energiewende liefert.

Schlussfolgerung

Eine nationale Gebäudeenergiedatenbank könnte eine Schlüsselrolle in der Transformation hin zu einem nachhaltigeren Gebäudesektor spielen. Indem verlässliche Daten zur Verfügung stehen, könnten nicht nur Klimaziele erreicht werden, sondern auch der Wert und die Attraktivität von Immobilien auf dem Markt gesteigert werden. Die Zeit drängt, und die Forderungen der BVR, Bausparkasse Schwäbisch Hall und ZIA könnten für die zukünftige Entwicklung des deutschen Immobilienmarktes von maßgeblicher Bedeutung sein.

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