In einer bedeutenden Initiative für den Mittelstand haben DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV e.V. und der Informationsdienstleister CRIF am 23. August eine strategische Partnerschaft ins Leben gerufen. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) die Herausforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erleichtern und zu strukturieren. Im Fokus steht dabei die Nutzung der CRIF-Plattform Synesgy, die eine umfassende Analyse und Optimierung von Lieferketten im Kontext der ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) ermöglichen soll.
Die Relevanz dieser Zusammenarbeit wird vor allem durch die zunehmenden Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung deutlich. Während größere Unternehmen ab 2025 zur Berichterstattung verpflichtet sind, sind viele mittelständische Firmen bereits Teil von Lieferketten dieser berichtspflichtigen Unternehmen. Somit sind sie gefordert, nach ESG-Richtlinien zu agieren und diese auch nachzuweisen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wichtiger Partner für KMU
Der MITTELSTANDSVERBUND vertritt die Interessen von rund 230.000 Unternehmen, die in über 300 Gruppen aus verschiedenen Branchen organisiert sind. CRIF bringt umfassende Erfahrung in das Nachhaltigkeitsmanagement und berücksichtigt dabei auch physische Risiken für Unternehmen. Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland, kommentiert die Partnerschaft mit den Worten: „Die Partnerschaft mit dem MITTELSTANDSVERBUND ermöglicht es uns, mittelständischen Unternehmen eine umfassende Lösung für eine vereinfachte Nachhaltigkeitsberichterstattung und eine erhöhte Transparenz in ihren Lieferketten anzubieten.“
Durch die Synesgy-Plattform können Unternehmen ihre ESG-Informationen strukturiert erfassen und zertifizieren. Diese Lösung stellt sicher, dass die Unternehmen nicht nur ihre Verpflichtungen erfüllen, sondern auch ihre Transparenz in der Lieferkette erhöhen und fundierte, nachhaltige Entscheidungen treffen können.
Innovationen für eine nachhaltige Zukunft
Die Partnerschaft zielt auch darauf ab, Synergien zwischen beiden Organisationen zu nutzen, um innovative Lösungen für die nachhaltige Transformation im Mittelstand zu entwickeln. In den Worten von Dr. Henning Bergmann, Hauptgeschäftsführer des MITTELSTANDSVERBUNDES: „Es ist uns ein großes Anliegen, neben der politischen Interessenvertretung auch ein breites Angebot an Umsetzungsangeboten zu schaffen, um die komplexen Anforderungen an Nachhaltigkeit für Unternehmen bestmöglich zu bewältigen.“
Dies zeigt sich in der strategischen Ausrichtung beider Organisationen, die sich darauf konzentrieren, KMU nicht nur politische Unterstützung zu bieten, sondern auch praktische Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um die Anforderungen der ESG-Berichterstattung zu erfüllen. Die Kombination ihrer Expertisen soll den Aufwand für die Datenbeschaffung und -verwaltung, der häufig als besonders herausfordernd gilt, deutlich senken.
Mit der Einführung dieser Partnerschaft wird ein weiterer Schritt in Richtung einer besseren Integration von Nachhaltigkeit in die Geschäftsprozesse des Mittelstands gemacht. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da Unternehmen zunehmend gefordert sind, Verantwortung in Bezug auf soziale und ökologische Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeiten zu übernehmen.
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit mehr denn je im Fokus der Wirtschaft steht, ermöglicht diese Kooperation den Mitgliedsunternehmen, effizienter auf die steigenden Anforderungen zu reagieren. So können sie nicht nur die gesetzlichen Vorgaben erfüllen, sondern ihre Marktstellung durch ein starkes Commitment zu nachhaltigen Praktiken stärken.
Ein Meilenstein für die Nachhaltigkeitsberichterstattung
Für die Zukunft verspricht diese Initiative, den Druck auf den Mittelstand zu verringern und aktiv zur Schaffung einer nachhaltigen Wirtschaft beizutragen. Denn je mehr Unternehmen sich der Herausforderung der ESG-Berichterstattung stellen, desto größer ist das Potenzial, gemeinsam Veränderungen zu bewirken. Die Kooperation zwischen dem MITTELSTANDSVERBUND und CRIF könnte somit als Katalysator für eine nachhaltige Transformation im deutschen Mittelstand fungieren, indem sie praktische Lösungen und Unterstützung bietet und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sichert.
Hintergrund der Nachhaltigkeitsberichterstattung
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Kontext der zunehmenden globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel und sozialen Ungleichheiten. Unternehmen werden zunehmend dazu gedrängt, ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen zu transparent zu machen. Die europäische Gesetzgebung, insbesondere die neue EU-Richtlinie zur Unternehmensberichterstattung über Nachhaltigkeit (CSRD), stellt spezifische Anforderungen an Unternehmen, die sich auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) konzentrieren. Diese Entwicklungen zielen darauf ab, eine einheitliche Berichtspflicht für Unternehmen zu schaffen, um Risiken besser zu priorisieren und den Stakeholdern verlässliche Informationen zur Verfügung zu stellen.
In Deutschland sind viele mittelständische Unternehmen zwar nicht unmittelbar verpflichtet, umfassend über ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu berichten, doch müssen sie ihre Rolle innerhalb der Lieferketten erfassen, die letztlich von großen, berichtspflichtigen Unternehmen abhängen. Dadurch wird die Dringlichkeit und Notwendigkeit einer effektiven und rechtssicheren Nachhaltigkeitsberichterstattung für KMUs immer relevanter.
Daten und Statistiken zur ESG-Berichterstattung
Aktuelle Statistiken zeigen, dass der Druck auf Unternehmen, transparent über ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu berichten, wächst. Laut einer Umfrage von Deloitte geben 86 % der Unternehmen an, dass sie durch ESG-Vorgaben unter Druck gesetzt werden, was einen Anstieg im Vergleich zu den vergangenen Jahren darstellt. Zusätzlich berichteten 73 % der Unternehmen, dass ihre Kunden zunehmend ESG-Kriterien bei Kaufentscheidungen berücksichtigen; dies verstärkt den Anreiz, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Ein weiterer relevanter Aspekt ist, dass 60 % der befragten Führungskräfte in einer Erhebung von PwC angaben, dass sie bereits ESG-Daten in ihre strategischen Entscheidungen einbeziehen. Solche Daten und dessen Transparenz sind entscheidend, um das Vertrauen von Investoren, Kunden und anderen Stakeholdern zu gewinnen.
Einblicke in die Partnerschaft von CRIF und dem MITTELSTANDSVERBUND
Die Kooperation zwischen CRIF und dem MITTELSTANDSVERBUND stellt einen bedeutenden Schritt dar, um mittelständische Unternehmen bei der Einhaltung der ESG-Anforderungen zu unterstützen. Die Möglichkeit, auf eine zentrale Plattform wie Synesgy zurückzugreifen, bietet den Unternehmen nicht nur eine effiziente Datenbeschaffung, sondern auch eine umfassende Analyse ihres Engagements in der Lieferkette. Dies ist besonders wichtig, da die Transparenz über die ökologischen und sozialen Standards innerhalb der Lieferkette entscheidend für die Reputation eines Unternehmens ist.
Die enge Zusammenarbeit zielt darauf ab, innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht nur den rechtlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch strategische Vorteile für die beteiligten Unternehmen bieten. Solche Strategien beinhalten die Identifikation von Verbesserungspotentialen in der Lieferkette, die Integration von nachhaltigen Praktiken in den Geschäftsmodelle und die Förderung von langfristigen, verantwortungsbewussten Partnerschaften.