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Nordzucker: Mit neuer Produktion in die Zuckerrübenkampagne 2024/25

Nordzucker hat am Standort Örtofta in Schweden eine moderne Produktionserweiterung eingeweiht, um gut gerüstet in die Kampagne 2024/25 zu starten, die Ende August beginnt und eine überdurchschnittliche Zuckerrübenernte verspricht, was für die Effizienz und Nachhaltigkeit des Unternehmens von hoher Bedeutung ist.

Braunschweig

Nordzucker, einer der führenden Zuckerproduzenten in Europa, steht vor einem aufregenden Beginn seiner Kampagne 2024/25. Mit einer optimistischen Erwartungen an die Zuckerrübenernte, die voraussichtlich überdurchschnittlich ausfallen wird, bereitet sich das Unternehmen auf den Produktionsstart vor. Dieser Einstieg in die Kampagne wird am 27. August 2024 mit dem Werk in Opalenica, Polen, eingeläutet. In den darauffolgenden Tagen werden auch die anderen Werke in Deutschland, Dänemark, Finnland, Litauen, Polen, Schweden und der Slowakei ihren Betrieb aufnehmen.

Dieses Jahr gibt es eine besondere Eröffnungsfeier am Standort Örtofta in Schweden, wo Nordzucker eine hochmoderne Erweiterung seiner Flüssigzuckerproduktion sowie ein neues Service Center eingeweiht. Lars Gorissen, CEO von Nordzucker, betont, dass die Proberodungen, die kürzlich durchgeführt wurden, einen vielversprechenden Ertrag andeuten. Der Wetterverlauf hat sich in den letzten Wochen günstig entwickelt, und die Zuckerrüben konnten sich gut entfalten.

Investitionen und Modernisierungen

Um die Produktionskapazitäten zu steigern und die Effizienz zu erhöhen, hat Nordzucker während der kampagnefreien Zeit umfangreiche Investitionen in seine Werke getätigt. In Örtofta wurde unter anderem das Zuckerhaus modernisiert, und die neue Flüssigzuckerproduktion punktet mit modernster Technologie. „Wir haben die besten Technologien der beiden schwedischen Werke an diesem Standort zusammengeführt“, sagt Alexander Godow, der Chief Operating Officer von Nordzucker. Ziel ist es, die Produktion zukunftssicher zu gestalten und die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu erreichen.

Diese ehrgeizigen Ziele beinhalten eine Reduktion der CO2-Emissionen um 50 Prozent bis zum Jahr 2030 im Vergleich zum Basisjahr 2018, und eine CO2-neutrale Produktion bis 2050. Um diese Ziele zu erreichen, wird das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren rund 300 Millionen Euro investieren.

Die Maßnahmen zur CO2-Reduktion betreffen auch die Haltlosigkeit in der Zuckerspeicherung. Im Werk Nordstemmen wird ein neues Zuckersilo mit einer Lagerkapazität von 80.000 Tonnen in Betrieb genommen. Dadurch werden Transportwege verkürzt und Lagerkosten gesenkt, da der Zucker nicht mehr extern gelagert werden muss. Darüber hinaus wird im Werk Uelzen ein neuer Extraktionsturm in Betrieb genommen, durch den die Zuckergewinnung weiter optimiert wird und gleichzeitig eine Einsparung von 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr erreicht wird.

Nachhaltigkeit als Unternehmensprinzip

Nordzucker hat sich das Ziel gesetzt, die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig zu gestalten. Das Unternehmen denkt bereits beim Anbau an den CO2-Fußabdruck und testet in einem Pilotprojekt CO2-reduzierten Dünger auf den ersten Rübenfeldern. Außerdem wird der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln durch mechanische Unkrautbekämpfung reduziert. Blühstreifen, die an den Feldrändern angelegt werden, fördern die Biodiversität und bieten Insekten Lebensraum.

Während die Produktionskapazitäten erweitert werden, bleibt die Marktlage herausfordernd. Der globale Zuckermarkt ist von volatilen Preisen geprägt, die in den letzten Jahren hoch waren, aber jetzt wieder sinken. Alexander Godow weist darauf hin, dass die Kombinierung von niedrigen Preisen und einer starken Ernte in der EU einen Einfluss auf den Markt hat.

In diesem Kontext betont Nordzucker, den Markt genau im Auge zu behalten und die Produktion entsprechend anzupassen. Das Unternehmen ist bereit, innovative Lösungen zu implementieren, um im sich verändernden Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.

Blick in die Zukunft

Nordzucker plant auch, sein Produktportfolio zu erweitern. Ab 2026 soll ein neues Werk in Groß Munzel, Niedersachsen, eröffnet werden, das sich auf die Produktion pflanzenbasierter Proteine aus regionalem Anbau konzentriert. Dies ist ein weiterer Schritt in der Richtung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Unternehmensstrategie.

Zuckerproduktion im Kontext der globalen Märkte

Die Zuckerproduktion ist stark von globalen Märkten abhängig, und die Entwicklungen in der Branche spiegeln oft Veränderungen in den internationalen Handelsbedingungen wider. Insbesondere Faktoren wie Klimawandel, politische Entscheidungen und agrarische Reformen haben direkten Einfluss auf die Zuckermarkpreise und die Ernteerträge. In der Europäischen Union reguliert die Zuckerpolitik unter anderem die Produktionsquoten und den Import sowie Export von Zucker.

Im Jahr 2021 lag der durchschnittliche Preis für Zucker in der EU bei etwa 400 Euro pro Tonne, was eine stabile Preissituation darstellte. Diese Preise können jedoch aufgrund variabler Ernteerträge, weltweiter Nachfrage und Importrestriktionen erheblich schwanken. Die Erntebedingungen in wichtigen Produktionsländern wie Brasilien und Indien sind daher für die gesamte Branche von großer Bedeutung. Informationen hierzu findet man auf der Homepage der Weltbank.

Nachhaltiger Anbau und Umweltverantwortung

Nordzucker verfolgt eine nachhaltige Strategie, die sich durch innovative Ansätze und eine umweltbewusste Produktionsweise auszeichnet. Der Einsatz von CO2-reduzierten Düngemitteln stellt einen wichtigen Schritt in Richtung umweltfreundlicher Landwirtschaft dar. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den CO2-Fußabdruck ab dem Anbau der Zuckerrüben zu minimieren und dabei gleichzeitig die Ernteerträge zu maximieren.

Neben der Verwendung nachhaltiger Düngemittel hat Nordzucker auch Initiativen zur Förderung der Biodiversität ergriffen. Die Anpflanzung von Blühstreifen an Feldrändern trägt dazu bei, Nützlinge zu fördern und die Artenvielfalt zu schützen. Solche Programme sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern erhöhen auch die Resilienz der Landwirtschaft gegenüber klimatischen Veränderungen und Schädlingen.

Zusätzlich unterstützt das Unternehmen die Weiterentwicklung ökologischer Landbautechniken, um auch in Zukunft nachhaltig und ertragreich produzieren zu können. Informationen zu diesen nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken finden sich auf der Webseite von Greenpeace.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Unternehmensstrategie

Nordzucker zeigt sich anpassungsfähig in einem sich schnell verändernden wirtschaftlichen Umfeld. Der Umsatz von 2,9 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2023/24 verdeutlicht die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens. Investitionen in modernisierte Produktionsanlagen, wie in Örtofta, sind Teil der langfristigen Strategie, die Effizienz zu steigern und die Produktionskosten zu senken.

Die geplante Investition von 300 Millionen Euro im Rahmen des GoGreen-Nachhaltigkeitsprogramms unterstreicht das Engagement des Unternehmens, CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren. Solche finanziellen Zusagen sind entscheidend, um die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen und den Transition zu einer nachhaltigen Zuckerproduktion voranzutreiben.

Darüber hinaus ermöglicht die Diversifizierung des Produktportfolios, einschließlich der Entwicklung pflanzenbasierter Proteine, eine breitere Marktposition. Dies ist besonders relevant in einer Zeit, in der Verbraucher zunehmend auf nachhaltige und gesunde Lebensmitteloptionen Wert legen. Weitere gesunde Ernährungstrends können auf der Homepage der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) verfolgt werden.

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