DeutschlandNeustadt an der Waldnaab

Papierausdruck in E-Akte: Ältere Patienten brauchen kostenfreie Option

Der Wert der Zugänglichkeit zur E-Akte für alle Patienten

Die Einführung der elektronischen Patientenakte als obligatorisches Angebot für gesetzlich Versicherte im Jahr 2021 hat viele Diskussionen über die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Deutschland ausgelöst. Während einige die Vorteile der digitalen Speicherung von Gesundheitsdaten betonen, fordern Patientenschützer wie Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz einen entscheidenden Zusatz: einen kostenlosen Ausdruck der E-Akte.

Dieser Schritt wäre besonders wichtig für Personen, die entweder nicht mit digitalen Technologien vertraut sind, älter sind oder pflegebedürftig, da sie die Informationen ihrer ärztlichen Behandlungen immer noch auf Papier dokumentieren möchten. Die Umsetzung dieser kostenfreien Ausdrucke sollte in den Arztpraxen stattfinden, und die damit verbundenen Kosten sollten von den Krankenkassen erstattet werden.

Plädoyer für kostenlose Ausdrucke von E-Akten

Die Gesetzespläne des Bundesjustizministeriums für bisherige Patientenakten, die eine kostenlose „erste Abschrift“ vorsehen, werden von Patientenschützern wie Brysch positiv aufgenommen. Nun liegt es an Gesundheitsminister Karl Lauterbach, eine ähnliche Regelung für die E-Akte auf den Weg zu bringen. Bisher wurden für solche Ausdrucke Preise zwischen 30 Cent und 2 Euro pro Seite von den Praxen verlangt.

Die E-Akte als lebenslanger Begleiter im Gesundheitswesen

Ab Anfang 2025 sollen alle gesetzlich Versicherten laut einem Gesetz der Ampel-Koalition automatisch eine E-Akte von ihrer Krankenkasse erhalten, es sei denn, sie lehnen sie ab. Diese Akte soll eine digitale Speicherung von medizinischen Daten wie Medikamenten, Befunden und Laborwerten ermöglichen und die Patienten ein Leben lang begleiten.

Das Ziel dieser E-Akten ist es, Arzneimittelwechselwirkungen zu vermeiden und unnötige Doppeluntersuchungen zu reduzieren. Die Informationen sollen auch über das Smartphone abrufbar sein, um eine reibungslose Kommunikation zwischen Patienten und medizinischem Personal zu gewährleisten. Obwohl die E-Akten bereits seit 2021 als optionale Lösung existieren, werden sie bisher von den Versicherten nur selten genutzt.

Die Zugänglichkeit zur eigenen Gesundheitsakte in Papierform könnte ein wichtiger Schritt zur Förderung der Gesundheitsversorgung sein, insbesondere für diejenigen, die mit der Digitalisierung noch nicht vertraut sind oder spezielle Bedürfnisse haben. Es bleibt abzuwarten, ob die Forderungen der Patientenschützer nach kostenfreien Ausdrucken der E-Akten für alle umgesetzt werden.

NAG

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