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Pflegereform im Herbst nicht umsetzbar: SoVD-Vorsitzende kritisiert Lauterbachs Pläne

Sozialverband SoVD fordert dringende Reform der Pflegeversicherung

Die Diskussion über die Zukunft der Pflegeversicherung in Deutschland nimmt an Fahrt auf. Ein zentraler Akteur in diesem Bereich, der SoVD, äußerte kritische Bedenken gegenüber den Reformplänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Die Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier, sieht in den aktuellen Maßnahmen keine umsetzbare Lösung. Insbesondere die Ankündigung einer Obergrenze des Eigenanteils und der geplanten Übernahme der Investitionskosten durch die Bundesländer stoßen auf Widerstand.

Nach Ansicht von Engelmeier ist eine umfassende Reform dringend erforderlich, da viele Pflegebedürftige aufgrund der hohen Kosten vor großen finanziellen Belastungen stehen. Vor allem Personen mit einer geringen Rente seien von den steigenden Eigenanteilen betroffen, die bis zu 3.200 Euro im Monat betragen können. Dies sei angesichts durchschnittlicher Renten von 1.200 Euro nicht mehr tragbar. Engelmeier warnt vor den sozialen Auswirkungen dieser Entwicklung und betont, dass das aktuelle Pflegesystem dringend überdacht werden muss, um eine Verschlechterung der Lebenssituation vieler Menschen zu verhindern.

In diesem Zusammenhang bekräftigte der Sozialverband SoVD seine Forderung nach einer Pflege-Vollversicherung, in die alle Bevölkerungsgruppen, einschließlich Beamte und Selbständige, einzahlen sollen. Nur so könne das Pflegesystem langfristig stabilisiert werden und mögliche Engpässe vermieden werden. Zudem betonte Engelmeier die Notwendigkeit eines angemessenen Bundeszuschusses für versicherungsfremde Leistungen und die Übernahme der Investitionskosten durch die Länder.

Die Diskussion um die Zukunft der Pflegeversicherung betrifft nicht nur das Wohl der Pflegebedürftigen, sondern auch die finanzielle Leistungsfähigkeit der Bürger und die Stabilität des Gesundheitssystems als Ganzes. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Forderungen des Sozialverbands SoVD Gehör finden und welche Maßnahmen letztendlich zur Reform der Pflegeversicherung in Deutschland getroffen werden.

Kontakt: Neue Osnabrücker ZeitungRedaktion
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NAG

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