Die Postbank plant eine drastische Reduzierung ihres Filialnetzes, was für viele Kunden erhebliche Veränderungen mit sich bringt. Dies geschieht im Kontext eines sich wandelnden Bankensektors, der sich zunehmend auf Online-Transaktionen und bargeldlose Zahlungen stützt. Die Deutsche-Bank-Tochter wird bis 2027 insgesamt 230 ihrer Bankfilialen in Deutschland schließen, darunter auch eine Vielzahl von Partnershops. Während die genauen Standorte noch nicht vollständig bekannt gegeben wurden, hat eine regionale Medienrecherche bereits 103 betroffene Filialen identifiziert.
Die Schließungen sind nicht nur Verlauf eines strategischen Umdenkens seitens der Postbank, sondern spiegeln auch einen größeren Trend wider. Immer mehr Menschen nutzen digitale Zahlungsmethoden und übernehmen Bankgeschäfte online, was zu einem Rückgang der Besuche in physischen Filialen führt. Laut einem Sprecher der Postbank sind diese Änderungen notwendig, um den sich ändernden Bedürfnissen der Kundschaft gerecht zu werden. In diesem Zuge wird auch die Zahl der Partnershops, die als Bargeldquellen dienen, verringert. Diese Reduzierung könnte insbesondere für viele ältere Kunden, die auf die physische Abhebung von Bargeld angewiesen sind, problematisch sein.
Die Auswirkungen auf die Bargeldversorgung
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Änderungen ist die Möglichkeit für Postbank-Kunden, Bargeld abzuheben. Ab 2025 könnte die Gelegenheit, an lokalen Schreibwarenhandlungen Bargeld zu ziehen, nicht mehr bestehen. Darüber hinaus reduziert sich die Anzahl der Partnershop-Standorte erheblich, was die Barrierefreiheit zu einem kritischen Thema macht. Die Verbraucherzentrale hat bereits Bedenken geäußert und fordert von den Kommunen, diese Lücken zu schließen, um eine adäquate Versorgungsstruktur aufrechtzuerhalten.
Die Postbank hat betont, dass ihre Kunden dennoch Alternativen zur Verfügung stehen. Insgesamt bieten 6000 Bankautomaten der Cash Group die Möglichkeit zur gebührenfreien Abhebung von Bargeld. Zudem können viele Verbraucher in Supermärkten und Drogerien Bargeld abheben, jedoch ist dies oft an einen Mindestumsatz gebunden. So müssen Kunden bei den meisten Einzelhändlern mindestens 200 Euro ausgeben, um Bargeld ziehen zu können, was im Alltag manchmal unpraktisch sein kann.
Ein Blick auf die Schließungen
Die geplanten Filialschließungen sind auf verschiedene Bundesländer verteilt. In Nordrhein-Westfalen sind Städte wie Dortmund, Duisburg und Düsseldorf von der Schließung betroffen. Auch in Bayern, Sachsen, und Baden-Württemberg wird die Postbank Standorte schließen. Angehörige verschiedenster Altersgruppen, insbesondere Senioren, könnten durch diese Maßnahmen in ihrer Alltagstransaktion eingeschränkt werden.
Die Entscheidung zur Schließung einer Vielzahl von Filialen wird von der Bank als notwendige Anpassung an die realen Bedürfnisse der Kunden dargestellt. Allerdings zeigt die Erfahrung vieler älterer Kunden, dass das Abheben von Bargeld in nahen, physischen Kontakten nach wie vor eine wichtige Rolle spielt. Die Kündigung von Geschäftsstellen berührt die Bereitschaft, auf digitale Gelder umzuschwenken, und stellt eine Herausforderung für viele dar, die nicht mit der Technologie Schritt halten können.