Berlin (ots)
Die Dringlichkeit des Schutzes für Frauen in Berlin
Die Berliner Vize-Parlamentspräsidentin, Bahar Haghanipour von den Grünen, thematisiert die alarmierende Zunahme von Übergriffen auf Frauen und queere Personen im Alltag. In der rbb24-Abendschau erklärte sie, dass diese bedenkliche Situation nicht nur im Nachtleben, sondern auch tagsüber vor allem in bestehenden patriarchalen Strukturen verankert ist. „Das Sicherheitsgefühl fehlt“, so Haghanipour, und fordert somit stärkere Maßnahmen seitens des Senats.
Präventionsarbeit schon in den frühen Jahren
Ein zentrales Anliegen von Haghanipour ist, dass Präventionsarbeit bereits in Kindertagesstätten (Kitas) beginnen sollte. Sie betont die Notwendigkeit, gewalttätige Übergriffe als gesellschaftliches Tabu zu betrachten und dies durch geeignete Bildungsprogramme zu unterstützen. „Es fängt an in Kita und Schule, aber auch Täterarbeit für Erwachsene ist eine Aufgabe für uns in der Politik“, so die Politikerin. Eine frühe Sensibilisierung könnte dazu beitragen, dass künftige Generationen ein respektvolles Miteinander lernen und Übergriffe keine Normalität mehr darstellen.
Gesellschaftliche Herausforderungen
Die Zunahme von Übergriffen ist nicht nur ein Problem, das isoliert betrachtet werden kann. Haghanipour hebt hervor, dass patriarchale Machtstrukturen eine entscheidende Rolle spielen. Dies wird besonders evident bei Fahrdienstleistungen wie Uber oder Free Now, wo Macht-Hierarchien zu einem gefährlichen Umfeld führen können. „Es ist traurig, dass man, während man ein Taxi besteigt, sich nicht sicher fühlen kann“, bemerkt sie und verdeutlicht, dass Übergriffe überall, sei es im Taxi, beim Arzt oder im Bildungskontext, stattfinden können.
Die Realität der Übergriffe
Aktuelle Vorfälle zeigen die bittere Realität auf. Vor Berliner Gerichten wurden kürzlich zwei Fälle von sexuell übergriffigen Fahrern verhandelt, die erneut das Thema in den öffentlichen Fokus rückten. Die Polizei Berlin meldet einen Anstieg von Übergriffen auf Frauen, was die Rufe nach schnelleren und effektiveren Maßnahmen zur Gewaltprävention lauter werden lässt.
Gesellschaftlicher Wandel ist notwendig
Die Forderung nach mehr Sicherheit für Frauen und queer lebende Menschen in Berlin ist nicht nur ein Schlaglicht auf individuelle Schicksale, sondern steht auch für einen notwendigen gesellschaftlichen Wandel. Politische Maßnahmen müssen sich neu orientieren und ihre Präventionsarbeit ausweiten, um langfristige Veränderungen herbeizuführen. Nur so kann das Sicherheitsgefühl wiederhergestellt und die Normalisierung von Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft bekämpft werden.