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Psychosoziale Hilfe für Geflüchtete in Oldenburg: Ein Lichtblick in der Krise

Psychologin aus Oldenburg, Frau Hirschmann, thematisiert die psychologischen Herausforderungen und Traumata, mit denen geflüchtete Menschen in Deutschland, insbesondere Kinder und Jugendliche, konfrontiert sind, und erläutert, wie das Psychosoziale Zentrum Unterstützung bietet und sich gegen die Überlastung des Gesundheitssystems engagiert.

Die psychischen Herausforderungen geflüchteter Menschen in Deutschland sind ein drängendes Thema, das viele Facetten umfasst. Oft kommen diese Personen mit einer Vielzahl von Traumata in das neue Land, die sich in psychischen Erkrankungen äußern. Das Psychosoziale Zentrum (PSZ) in Oldenburg ist eine wichtige Anlaufstelle, die diesen Menschen Unterstützung bietet.

Der Bedarf an psychologischer Unterstützung

Im PSZ, das eine Einheit des IBIS-Vereins ist, haben sich Fachkräfte darauf spezialisiert, geflüchteten Menschen in psychischen Krisen zu helfen. Besonders Kinder und Jugendliche sowie deren Familien stehen im Fokus der Arbeit. Die Beratungen sind barrierearm gestaltet, und es werden Kriseninterventionen angeboten. Die Mitarbeiter des Zentrums setzen sich gezielt für die Bedürfnisse ihrer Klienten ein und bieten auch kurzfristige Perspektivenberatungen, da die Wartelisten im regulären psychotherapeutischen System lang sind.

Häufige psychische Erkrankungen

Ein gravierendes Problem, das viele Geflüchtete plagt, ist die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Diese Erkrankung resultiert häufig aus den schrecklichen Erfahrungen, die viele auf ihrer Flucht gemacht haben. Die Vorstellung, dass Menschen aus Abenteuerlust nach Deutschland kommen, ist weit von der Realität entfernt. Damit einher gehen oft Depressionen und psychossomatische Störungen, wie Kopf- und Bauchschmerzen, die die Betroffenen im Alltag stark einschränken.

Die Realität der Integration

Trotz der materiellen Sicherheit, die Deutschland bietet, leiden geflüchtete Menschen weiterhin unter den Auswirkungen ihrer Erlebnisse. Die Erinnerungen an Gewalt und Bedrohungen bleiben präsent, während die Verbindung zu Angehörigen in den Heimatländern oft ein ständiges Gefühl der Angst erzeugt. Diese emotionale Belastung erschwert es den geflüchteten Personen, sich zu integrieren, Deutsch zu lernen oder eine Arbeit zu finden. Diskriminierung und das Gefühl, nicht willkommen zu sein, verstärken diese Herausforderungen zusätzlich.

Unterstützungsangebote im Psychosozialen Zentrum

Die Fachkräfte im PSZ versuchen, ein Auffangnetz für geflüchtete Personen zu sein, die oft noch nicht Teil des regulären Gesundheitssystems sind. Viele sprechen kein Deutsch oder besitzen noch keine Krankenkassenkarte. Daher setzt das Zentrum auf Mehrsprachigkeit und die Einbeziehung von Sprachmittlern. Aktuell kommen wöchentlich rund 40 bis 50 Betroffene in das Zentrum, doch die Wartezeiten für eine umfassendere Therapie sind lang.

Ein Aufruf zur Gesellschaft

Es ist wichtig, eine solide Unterstützung für geflüchtete Menschen in Deutschland zu schaffen. Dies bedeutet nicht nur, die psychologischen Bedürfnisse zu adressieren, sondern auch gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Die Sensibilisierung für die Lebensrealität geflüchteter Menschen kann helfen, Vorurteile abzubauen und Akzeptanz zu fördern. Ein gemeinsames Miteinander kann dazu beitragen, dass diese Menschen nicht nur in Gefahr waren, sondern auch in Frieden leben und die Chance auf ein neues Leben erhalten können.

Hilfe und Unterstützung

Für Menschen, die sich in einer Krise befinden oder suizidale Gedanken haben, bietet die Telefonseelsorge Deutschland rund um die Uhr Unterstützung an. Erreichbar unter den Nummern 0800/1110111, 0800/1110222 und 116123, sowie per Chat auf online.telefonseelsorge.de.

NAG

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