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Rebhuhn-Schutz: Jägerschaften fordern Rücksicht beim Mähen

Teaser: Im Landkreis Northeim wird eindringlich gefordert, im Juli das Mähen von Wiesen und Randstreifen zu vermeiden, um die frisch geschlüpften Rebhuhnküken zu schützen und deren Überleben sowie den Erhalt dieser stark gefährdeten Art in Niedersachsen zu sichern.

Rebhühner und ihre zentrale Rolle im Ökosystem

Das niedersächsische Rebhuhn, ein unscheinbarer aber entscheidender Teil unserer Agrarlandschaft, benötigt dringenden Schutz, insbesondere während der kritischen Brutzeit. In den letzten Jahren haben sich die Bestände dieser Vögel in Deutschland drastisch verringert, was sowohl Naturschutzexperten als auch die lokale Jägerschaft auf den Plan gerufen hat.

Brutzeit und Überlebenswichtigkeit

Gerade jetzt im Landkreis Northeim sind die besten Bedingungen für das Schlüpfen der Rebhuhnküken gegeben. Diese Küken haben in den ersten zwei Lebenswochen noch nicht die Fähigkeit zu fliegen und sind daher besonders schutzbedürftig. Thomas Fuchs, der Obmann der Jägerschaft Einbeck, betont, dass ein Verzicht auf das Mähen von Wiesen und Randstreifen in dieser Zeit entscheidend für das Überleben der Küken sei. Durch das ungestörte Wachstum der Vegetation finden die Hennen optimale Bedingungen, um ihre Nester zu bauen und ihre Eier auszubrüten.

Die Rolle der Jägerschaften

Die Jägerschaften Einbeck und Northeim machen sich stark für den Schutz der Rebhühner. Die Biodiversität dieser Region, die zahlreiche Pflanzen- und Tierarten beheimatet, steht auf dem Spiel. Ihr Ziel ist es, den Lebensraum für Rebhühner zu erhalten und die Fortpflanzung dieser gefährdeten Vogelart zu fördern. Laut den aktuellen Wildtiererfassungen leben in Northeim noch etwa 1,5 Brutpaare pro 100 Hektar Offenland. Diese Zahl verdeutlicht die fragilen Bedingungen, unter denen die Rebhühner überleben müssen.

Schutzmaßnahmen für eine artenreiche Tierwelt

Um das Überleben der Rebhühner zu sichern, schlägt die Jägerschaft vor, Flächen, die als Lebensraum dienen, entsprechend zu schützen. Besonders in der Junizeit sollte das Mähen der Wiesen möglichst bis Mitte August unterlassen werden. Jägerschaftsvertreter raten, Wiesenbereiche langsam und vorsichtig von innen nach außen zu mähen, sodass die Küken die Möglichkeit haben, in Sicherheit zu entkommen.

Bestandsentwicklung und Zukünftige Herausforderungen

Der dramatische Rückgang der Rebhuhnbestände ist alarmierend: Seit den 1980er Jahren ist die Population in Deutschland um etwa 94 Prozent gesunken. Ein wichtiges Ziel der Jägerschaften und Naturschutzorganisationen ist es, durch gezielte Maßnahmen, wie den Erhalt artenreicher Lebensräume und geeignete Brutplätze, langfristig das Überleben der Rebhühner zu sichern. Insektenreiche Aufzuchthabitaten spielen eine entscheidende Rolle, da die Hennen dort Unterschlupf finden können, um sich vor Fressfeinden wie Füchsen und Greifvögeln zu schützen.

Fazit: Ein Aufruf zum Handeln

Die Rebhühner sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil der heimischen Fauna, sie sind auch ein Indikator für die Gesundheit unserer Agrarlandschaften. Nachdem die Bestände so dramatisch gefallen sind, ist es entscheidend, dass Landwirte, Naturschützer und die Jägerschaften gemeinsam Maßnahmen ergreifen, um ein Überleben dieser Vögel zu gewährleisten. Jeder kann zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen, und es liegt an uns, die Natur zu schützen, damit auch künftige Generationen das Rebhuhn in unserer Umgebung erleben können.

NAG

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