Sachsens Landkreise und kreisfreien Städte stehen am Jahresende vor einem finanziellen Desaster: Ein alarmierender Fehlbetrag von 426,1 Millionen Euro droht, wie eine aktuelle Abfrage von www.saechsische.de zeigt. Besonders betroffen ist der Landkreis Mittelsachsen mit einem Minus von 66,9 Millionen Euro, während Chemnitz mit 67,7 Millionen Euro den höchsten Verlust unter den kreisfreien Städten verzeichnet. Im Gegensatz dazu plant Leipzig, positive Ergebnisse zu erzielen, was auf eine erfreuliche Entwicklung bei den Steuereinnahmen zurückzuführen ist.
Die stellvertretende Geschäftsführerin des sächsischen Landkreistags, Veronika Müller, warnt vor den alarmierenden Zahlen, die vor allem durch steigende Sozialausgaben bedingt sind. Der Landkreis Görlitz meldet mit 47,5 Millionen Euro den schlechtesten Wert seiner Geschichte. Politiker fordern eine strukturelle Veränderung und eine Entlastung durch den Bund, da die derzeitige Haushaltssituation auf die missratene Sozial- und Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zurückzuführen sei. Die Kommunen sehen sich gezwungen, Kassenkredite aufzunehmen, was die finanzielle Lage weiter verschärft und die Spielräume für freiwillige Leistungen einschränkt.