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Schlangenbisse in Deutschland: Expertenwissen für sichere Spaziergänge

In Berlin und Frankfurt diskutieren Experten darüber, wie sich Personen im Falle eines Schlangenbisses verhalten sollten, obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür in Deutschland äußerst gering ist und schnelle medizinische Hilfe in gefährlichen Situationen entscheidend sein kann.

In Deutschland und vielen anderen Ländern entsteht manchmal unnötige Angst vor den gefürchteten Giftschlangen. Während die Wahrscheinlichkeit, einem Schlangenbiss zu begegnen, für die Mehrheit der Menschen eher gering ist, gibt es dennoch wichtige Informationen, die man kennen sollte, um sich im Falle eines Bisses zu schützen.

Schlangenbisse: Ein seltenes, aber ernstzunehmendes Thema

Experten berichten, dass Schlangenbisse in Deutschland eine Ausnahme darstellen. Die häufigsten Schlangenarten, die in Deutschland anzutreffen sind, sind die Kreuzotter und die Aspisviper. Statistisch ist die Wahrscheinlichkeit, von einer dieser Arten gebissen zu werden, sehr niedrig, besonders wenn man sich ruhig und normal verhält. Prof. Tomas Jelinek, medizinischer Direktor des Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin, betont, dass die Tiere in der Regel fliehen, bevor sie einen Menschen angreifen.

Erste Hilfe bei Schlangenbissen

Sollte es trotzdem zu einem Biss kommen, sind schnelle Handlungsweisen entscheidend. In den ersten 30 Minuten nach einem Biss sollte man darauf achten, ob neurologische Symptome wie Schwindel oder Lähmungen auftreten. Daniel Mebs, ein emeritierter Toxikologe, erklärt, dass auch in vielen Fällen kein Gift injiziert wird, was die Situation oft weniger dramatisch macht. Die richtige Reaktion auf einen Schlangenbiss kann bis zur medizinischen Versorgung entscheidend sein, und es ist wichtig, die betroffene Stelle ruhig zu halten und keinesfalls die Wunde abzubinden.

Präventive Maßnahmen und Schutz

Sich aktiv zu schützen, ist eine der besten Strategien, um das Risiko eines Bisses zu minimieren. Das Tragen von festem Schuhwerk wird von эксперten dringend empfohlen, besonders in Gebieten, wo Schlangen verbreitet sind. Dies ist insbesondere für ärmere Bevölkerungsgruppen von Bedeutung, die häufig barfuß unterwegs sind. Jeniffer Calvin von der Deutschen Wildtier Stiftung weist darauf hin, dass ärmere Regionen oft schwache medizinische Infrastrukturen aufweisen, wodurch der Zugang zu wichtigen Behandlungsoptionen, wie Antiserum, eingeschränkt ist.

Langfristige Folgen eines Schlangenbisses

Die Auswirkungen eines Schlangenbisses können langfristig sein, selbst wenn die akute Phase überwunden wird. In einigen Fällen können nach einem Biss, wie beispielsweise von einer Sandrasselotter, Blutungen auftreten, die nicht mehr aufhören. Die Unkenntnis über solche Risiken und die fehlende geeignete medizinische Versorgung können im Ernstfall verheerende Folgen haben. Deshalb ist umfassendes Wissen über Erste Hilfe und die entsprechende Notfallversorgung wichtig.

Die Rolle der Angst vor Schlangen

Obwohl die Angst vor Schlangen weit verbreitet ist, rät Prof. Jelinek, diese nicht zu übertreiben. In der Regel sollten Schlangen im Alltag und auf Reisen keine große Sorgen bereiten. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, sollte exotische Reiseziele wie Neuseeland oder die Antarktis in Betracht ziehen, wo es keinerlei gefährliche Schlangen gibt.

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