Norwegische Fortschritte in Sachen Klimaneutralität und ihre Auswirkungen auf Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein und Norwegen stehen an der Spitze der Bemühungen um eine grünere Zukunft, was die kürzliche Reise einer Wirtschaftsdelegation aus Deutschland verdeutlicht. Durch die Erkundung innovativer Projekte in Norwegen wird deutlich, wie wichtig internationale Kooperationen für die Erreichung der Klimaziele sind.
Minister mit Delegation auf Informationsreise
Diese Woche besuchte Tobias Goldschmidt, der Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein, zusammen mit einer Wirtschaftsdelegation mehrere bedeutende Unternehmen in Norwegen. Darunter befanden sich Heidelberg Materials in Brevik, Yara in Porsgrunn und die Offshore-Netzanbindung von TenneT, Europas größtem Betreiber für Offshore-Übertragungssysteme.
Heidelberg Materials: Innovatives CO₂-Management
In Brevik setzt Heidelberg Materials neue Maßstäbe, indem sie die weltweit erste CO₂-Abscheidungs- und -speicherungsanlage in einem Zementwerk errichten. Diese innovative Technologie soll jährlich 400.000 Tonnen CO₂ abfangen und zur dauerhaften Lagerung transportieren. Dies entspricht einem erheblichen Anteil von 50 Prozent der jährlichen Emissionen des Unternehmens, was einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen darstellt.
Klimaneutrale Lösungen von Yara
Des Weiteren hat Yara in Porsgrunn eine bedeutende Initiative zur Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak ins Leben gerufen. Mit einer Elektrolyseanlage von 24 MW, die seit Ende 2023 in Betrieb ist, wird Erdgas durch Wasserstoff ersetzt, wodurch jährlich 41.000 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart werden.
TenneT und die Herausforderungen der Offshore-Windkraft
Die Delegation besichtigte auch die Offshore-Konverterplattform DolWin epsilon auf der Aibel-Werft in Haugesund. Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer von TenneT, erklärte, dass die Nordsee ein entscheidendes Gebiet für die europäische Energiewende darstellt, das jedoch vor großen Herausforderungen steht. Insbesondere wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Effizienz der bestehenden Technologien zu steigern und gleichzeitig die Kosten in einem inflationären Umfeld zu senken.
Zusammenarbeit für eine grünere Zukunft
Der Besuch in Norwegen unterstreicht das Potenzial der bilateralen Zusammenarbeit beim Erreichen von Klimazielen. Goldschmidt hob hervor, dass Norwegen als Partner entscheidend sein wird, um die Herausforderungen zu bewältigen und Chancen im gemeinsamen Nordseeraum zu nutzen. Die Vision einer klimaneutralen Industrie wird durch die Innovationskraft und die ‚hands-on-Mentalität‘ der norwegischen Unternehmen gestärkt.
Die Bedeutung für Schleswig-Holstein
Der Austausch zwischen Norwegen und Schleswig-Holstein zeigt, wie wichtig grenzüberschreitende Kooperationen in der Energiewirtschaft sind. Mit dem klaren Fokus auf Umwelt- und Klimaschutz stärkt Schleswig-Holstein nicht nur seine wirtschaftliche Zukunft, sondern leistet auch einen entscheidenden Beitrag zum globalen Kampf gegen den Klimawandel. Es wird immer deutlicher, dass lokale Initiativen in Kombination mit internationalen Partnerschaften der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung nachhaltiger Lösungen sind.
– NAG