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Schweigefuchs in Schulen: Keine Verbotspläne trotz politischer Bedenken

Trotz einiger Forderungen zur Sensibilisierung bezüglich der politischen Bedeutung des Schweigefuchses gibt es kein geplantes Verbot dieser Handgeste in deutschen Schulen und Kitas, wie eine Umfrage unter den Bildungsministerien zeigt.

Diskussion über den Schweigefuchs in Schulen

In Deutschland wird derzeit das Thema der Verwendung des sogenannten „Schweigefuchses“ in Schulen und Kindertagesstätten (Kitas) diskutiert. Trotz der Ähnlichkeit des Symbols mit dem umstrittenen Wolfsgruß, der mit rechtsextremen Ideologien assoziiert wird, steht ein Verbot des Schweigefuchses in keinem Bundesland zur Debatte. Dies zeigt eine jüngste Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Längst bestehende Kontroversen um Handgesten

Der Schweigefuchs ist eine kindgerechte Geste, bei der Daumen, Mittel- und Ringfinger eine Schnauze bilden, während Zeige- und kleiner Finger die Ohren darstellen. Die Geste wird oft verwendet, um Ruhe zu signalisieren. In einigen Bundesländern, wie zum Beispiel Thüringen, wird die Sorge, dass die Geste möglicherweise falsch interpretiert werden könnte, als „stark konstruiert“ angesehen. Man betont, dass das Symbol in der Praxis mit einer klaren Bedeutung verbunden sei.

Sensible Themen und politische Hintergründe

Medienberichte hatten zuvor darüber informiert, dass Bremen den Schweigefuchs aufgrund seiner Ähnlichkeit zum Wolfsgruß verbannen möchte. Der Wolfsgruß hat eine politische Dimension und drückt oft Sympathie zur Ülkücü-Bewegung aus, die rechtsgerichtet ist. Das Bremer Bildungsministerium hat jedoch klar gemacht, dass die „politische Bedeutung des Wolfsgrußes“ nicht mit den Grundwerten der Bremer Bildungseinrichtungen vereinbar ist.

Reaktionen aus den Bundesländern

Gerade im sächsischen Kultusministerium wird ein Verbot des Schweigefuchses als „völlig überzogen“ betrachtet. Lehrer und Erzieher sollen selbst entscheiden können, ob sie die Geste verwenden möchten. „Die Kommunikation sollte immer auch in einem zeitgemäßen Kontext betrachtet werden“, so eine Sprecherin aus Sachsen.

Für Nordrhein-Westfalen wird ebenfalls hervorgehoben, dass es notwendig sei, den Schweigefuchs vor dessen Einsatz zu erklären, um Missverständnisse zu vermeiden. Der ganze Diskurs zeigt, dass Bildungseinrichtungen zunehmend darauf bedacht sind, sich inklusiv und demokratisch zu positionieren, und dass der Einsatz solcher Gesten im modernen Unterricht umstritten ist.

Aktuelle Lage in der Schulpraxis

Laut den Bildungsministerien gibt es bislang keine gemeldeten Vorfälle oder Beschwerden hinsichtlich der Verwendung des Wolfsgrußes oder des Schweigefuchses in Deutschlands Schulen und Kitas. Man sei jedoch bereit, aufklären zu wollen, sollte sich der Bedarf ergeben. Ein Sprecher des bayerischen Staatsministeriums unterstrich, dass die Entscheidung über den Einsatz der Geste letztlich der Lehrkraft überlassen bleibt.

Fazit: Ein kulturelles Zeichen im Wandel

Der Diskurs um die Verwendung des Schweigefuchses spiegelt somit auch den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Symbolik wider. Es wird deutlich, dass das Angebot an Bildungsmaßnahmen und der Sensibilisierung für politische Konnotationen in den Schulen weiter an Bedeutung gewinnen. Dabei bleibt offen, wie sich die Diskussion um Handgesten und deren Bedeutung in Zukunft entwickeln wird.

NAG

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