„Rückgang in der Einlegegurkenproduktion wirft Herausforderungen auf“
Ein rückläufiger Trend in der Einlegegurkenproduktion sorgt in ganz Deutschland für Aufsehen. Im vergangenen Jahr gab es laut dem Bundeslandwirtschaftsministerium einen Rückgang der Anbauflächen um etwa sieben Prozent im Vergleich zu 2018. Diese Entwicklung stellt die Landwirte vor zahlreiche Herausforderungen, wie die Sprecherin des schwäbischen Unternehmens Hengstenberg, Katja Behringer, betonte.
Neben den gestiegenen Energiekosten und dem höheren Mindestlohn leiden die Betriebe insbesondere unter den Wetterextremen wie Dürre und Hitze. Diese Bedingungen erschweren nicht nur den Anbauprozess, sondern führen auch zu einem erhöhten Bewässerungsbedarf, um die idealen Wachstumsbedingungen für die Gurken zu schaffen. Gurken benötigen eine gleichmäßig feuchte und warme Umgebung zum Gedeihen, wobei Temperaturen über 30 Grad das Wachstum hemmen können.
Dies führt zu einem erschwerten Anbauprozess und höheren Kosten für die Produzenten. Laut Behringer sind die Produktionskosten in den letzten Jahren um einen zweistelligen Prozentsatz gestiegen, was die Situation zusätzlich erschwert. Zudem konkurrieren die Betriebe um Saisonarbeitskräfte, was die Lage weiter verschärft.
In der Spreewaldregion, berühmt für ihre Gurkenprodukte, stellen sich ähnliche Herausforderungen. Die Geschäftsführerin des Spreewaldvereins, Melanie Kossatz, berichtet von angespannten Kostenverhältnissen in der Landwirtschaft und bei den Verarbeitungsbetrieben. Auch hier macht die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns den Anbau unattraktiver, was zu einer Stagnation der Anbauflächen führt.
Neben den negativen Auswirkungen auf die Produzenten haben sich auch die Preise für Gurkenkonserven für Verbraucher in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Laut der Agrarmarktinformationsgesellschaft stieg der Durchschnittspreis für ein 720-Milliliter-Glas von 1,30 Euro im Jahr 2013 auf 2,11 Euro im Jahr 2023. Diese Preissteigerung bei Gurkenkonserven liegt über dem Durchschnitt der allgemeinen Nahrungsmittelpreise und kann die Verbraucher stärker belasten als erwartet.
– NAG