Schwimmfähigkeit in Gefahr: Schwimmmeisterverband schlägt Alarm
Osnabrück (ots)
Eine alarmierende Situation zeichnet sich für die Schwimmfähigkeit von Kindern in Deutschland ab. Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister, Peter Harzheim, äußerte seine Besorgnis über die Maßnahmen zur Schwimmausbildung, die durch die Corona-Pandemie und die Energiekrise beeinträchtigt wurden. Harzheim berichtete der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass in den letzten Jahren viele Kinder nicht in der Lage waren, grundlegende Schwimmfähigkeiten zu erlernen.
Die Auswirkungen auf die gesellschaftliche Sicherheit
Diese Entwicklung hat weitreichende Konsequenzen: Laut einer Umfrage der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) können in Deutschland etwa 20 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren nicht schwimmen. Dies stellt nicht nur ein individuelles Risiko für die betroffenen Kinder dar, sondern auch ein größeres Sicherheitsproblem für die Gesellschaft als Ganzes. Schwimmfähigkeiten sind entscheidend, um im Ernstfall sicher handeln zu können und Unfälle im Wasser zu vermeiden.
Vorwürfe gegen Schwimmschulen
Die Situation wird weiter verschärft von Anbietern, die die hohe Nachfrage nach Schwimmkursen ausnutzen. Harzheim machte deutlich, dass es immer wieder Berichte über Schwimmschulen gibt, die Kurse anbieten, ohne die nötige Qualität zu gewährleisten. „Viele wollen am Schwimmkurs-Stau verdienen und Eltern abzocken“, so der Präsident. Diese „schwarzen Schafe“ im Markt bieten häufig Kurse an, in denen die Kinder nicht die notwendigen Fähigkeiten erlernen, die für das Erreichen des Seepferdchen-Abzeichens oder anderer Qualifikationen erforderlich sind.
Appell an Eltern und den Schwimmverband
Harzheim appellierte an die Eltern, kritisch zu hinterfragen, welche Schwimmschulen sie wählen. „Wir überprüfen solche Fälle und können auch Maßnahmen ergreifen“, fügte er hinzu. Damit will der Verband sicherstellen, dass Kinder die Schwimmfähigkeiten erwerben, die sie benötigen, um sicher im Wasser agieren zu können. Er ermutigte auch die Eltern, ihre Kinder frühzeitig an das Element Wasser heranzuführen, um deren Sicherheit zu fördern.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Diese Warnung des Schwimmmeisterverbands sollte als Weckruf dienen. Eine gesunde und sichere Schwimmausbildung ist nicht nur für die Kinder von Bedeutung, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Durch gezielte Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit mit Eltern kann vielleicht doch noch eine Wende in der Schwimmausbildung erreicht werden.
