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Sechs Nachwuchswissenschaftler der LMU erhalten ERC Grants für Forschung

Sechs Nachwuchswissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) erhielten kürzlich prestigeträchtige Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) im Gesamtwert von jeweils 1,5 Millionen Euro für innovative Forschungsprojekte in den Bereichen Geologie, Quantenphysik, Wissenschaftstheorie, Neuroanatomie, Schlaganfallforschung und medizinische Mikrobiologie, was die exzellente Nachwuchsforschung an der LMU unterstreicht.

München (ots)

Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat kürzlich sechs begehrte Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten. Diese Grants, die jeweils mit 1,5 Millionen Euro dotiert sind, haben das Ziel, innovative Forschungsprojekte im frühen Stadium zu unterstützen. Besonders bemerkenswert ist, dass Projekte aus verschiedenen Disziplinen – von Geologie über Quantenphysik bis hin zur medizinischen Mikrobiologie – gefördert werden, was die interdisziplinäre Ausrichtung der LMU unterstreicht.

Der ERC gilt als eine der angesehensten Institutionen zur Forschungsförderung in Europa, und die Zuteilung dieser Preise erfordert einen strengen Auswahlprozess. Die Bewerbung wird anhand der wissenschaftlichen Exzellenz der Antragsteller sowie der Qualität des beantragten Projekts bewertet.

Innovative Projekte im Fokus

Unter den geförderten Projekten ist das Vorhaben von Prof. Dr. Aaron Bufe, der sich mit der chemischen Verwitterung von Sedimenten beschäftigt. Sein Projekt FloW (Floodplain Weathering) zielt darauf ab, besser zu verstehen, wie Verwitterungsprozesse in Talfüllungen und Überschwemmungsebenen die globalen geochemischen Kreisläufe beeinflussen. Dies hat weitreichende Implikationen für unser Wissen über den CO2-Gehalt in der Atmosphäre und das Klima insgesamt.

Ein weiteres interessantes Projekt kommt von Dr. Markus Dierigl, einem Spezialisten für Mathematische Physik. In seinem Projekt SymQuaG (Symmetries in Quantum Gravity) plant Dierigl, die Wechselwirkungen zwischen Gravitation und Quantenmechanik zu untersuchen. Dieses Vorhaben könnte fundamentale Einsichten in die Gesetze der Quantengravitation liefern und dazu beitragen, wie wir das Universum verstehen.

Dr. Sébastien Rivat, Assistant Professor für Wissenschaftstheorie, wird sich in seinem Projekt RESCALE mit der Philosophie der Physik auseinandersetzen. Er hinterfragt das Ideal einer allumfassenden Weltformel und plädiert dafür, das Universum in Maßstab und Detail anders zu betrachten. Dies könnte die Art und Weise, wie Theorien interpretiert werden, grundlegend ändern.

Forschung mit direkter Relevanz für die Gesundheit

Die medizinische Forschung ist ein weiterer Schwerpunkt dieser Grants. Prof. Dr. Anna-Sophia Wahl konzentriert sich in ihrem Projekt ARISE (Activate Repair In StrokE) auf die selbstheilenden Mechanismen des Gehirns nach einem Schlaganfall. Ihr Ziel ist es, diese natürlichen Reparaturprozesse durch geeignete Therapien zu aktivieren und zu verbessern.

Ein anderer Beitrag zur medizinischen Forschung gibt es durch Prof. Dr. Carolin Wendling, die mit ihrem Projekt PHAGE-PRO innovative Ansätze zur Bekämpfung antibiotikaresistenter Bakterien untersucht. Durch den Einsatz von Bakteriophagen, die Bakterien infizieren und abtöten, wird eine vielversprechende Therapieform entwickelt, die eine bedeutende Lösung für ein drängendes Problem der modernen Medizin darstellen könnte.

Schließlich wird sich die Neurowissenschaftlerin Dr. Anna Schroeder mit der wenig erforschten Gehirnregion Zona Incerta befassen. In ihrem Projekt CERTASTATES will sie untersuchen, wie diese Region dazu beiträgt, Verhaltensanpassungen basierend auf inneren Zustandsänderungen zu orchestrieren. Das Verständnis dieser Prozesse könnte weitreichende Folgen für die Behandlung neurologischer Störungen haben.

Die Vielfalt der geförderten Projekte zeigt eindrucksvoll, wie die LMU an der Schnittstelle zwischen verschiedenen Disziplinen und gesellschaftlichen Herausforderungen forscht. Die 1,5 Millionen Euro, die jeder Grant mit sich bringt, sind nicht nur eine enorme finanzielle Unterstützung, sondern auch ein Zeichen für den Wert und das Potenzial der wissenschaftlichen Arbeit an dieser bedeutenden Universität. Mit diesen Forschungsansätzen wird die LMU weiterhin eine Schlüsselrolle in der Wissenschaftsgemeinschaft spielen.

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