DeutschlandEuskirchen

Seltene Blutgruppe, großes Herz: Daniel Pöthmann setzt sich für Spenden ein

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnt in Euskirchen vor rückläufigen Blutspenden, die dringend benötigt werden, da täglich rund 15.000 Spenden in Deutschland benötigt werden, und der Vorrat an Blutkonserven im Zentrum für Transfusionsmedizin nahezu aufgebraucht ist.

Die Bedeutung des Blutspendens wird oft unterschätzt, doch gerade in der Region Euskirchen zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab. Den Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zufolge ist die Bereitschaft zur Blutspende in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Während jährlich etwa 15.000 Spenden in Deutschland benötigt werden, bleibt die Zahl der aktiven Blutspender hinter diesen Anforderungen zurück.

Sinkende Spendenbereitschaft im Fokus

Ein besonders eindringliches Beispiel ist Daniel Pöthmann, der durch seine seltene Blutgruppe AB Rhesusfaktor negativ gefährdet ist, im Bedarfsfall nicht ausreichend versorgt zu werden. Dieses persönliche Schicksal hat ihn motiviert, regelmäßig Blut zu spenden. „Mir wurde erst durch das Spenden bewusst, wie selten meine Blutgruppe ist“, berichtet der 31-Jährige. Er sieht die Spende als Lebensretter für andere, insbesondere nachdem er selbst familiären Verlust erfuhr, der ihm die Dringlichkeit näherbrachte.

Notwendigkeit steigender Spendenzahlen

Wie Stefanie Berg, Gebietsreferentin des DRK-Blutspendedienstes West, erklärt, sind die Vorräte an Blutkonserven im Zentrum für Transfusionsmedizin in Hagen chronisch aufgebraucht. Zukünftige Operationen könnten巨大 an Zahl der benötigten Konserven anfordern, da pro Eingriff bis zu acht Einheiten Blut gebraucht werden könnten. „Die Spendenbereitschaft ist über das gesamte Jahr hinweg gesunken, besonders jedoch im Sommer“, so Berg. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die Patienten, die auf geeignete Blutgruppen angewiesen sind.

Positive Ansätze zur Steigerung der Spenderzahlen

Um die Situation zu verbessern, hat das DRK in Euskirchen das Höchstalter für Spender aufgehoben. „Jeder kann spenden, der vom Arzt dazu die Zustimmung erhält“, sagt Berg. Dies eröffnet die Möglichkeit, auch ältere Personen in die Spenderliste aufzunehmen. Bisher durften Spender maximal 75 Jahre alt sein, jetzt sind nur das Mindestalter von 18 Jahren und ein Gewicht von über 50 Kilogramm erforderlich.

Ein Gemeinschaftsgefühl schaffen

Um die Motivation zur Blutspende zu erhöhen, bietet das DRK keine finanziellen Anreize, sondern ein Gefühl des Miteinanders an. Edeltraud Engelen, die Blutspenden-Beauftragte, beschreibt die Atmosphäre: „Wir sind eine große Familie und bieten den Spendern ein gemeinsames Buffet an.“ Diese Idee unterstützt die soziale Komponente des Blutspendens, nicht nur als individuelle Maßnahme, sondern als Teil einer Gemeinschaft. Spender, insbesondere bei Erstspendern, werden oft persönlich in der familiären Atmosphäre ermutigt, den Schritt zu wagen.

Bedeutende Blutspendetermine in Euskirchen

In der Stadt Euskirchen gab es im vergangenen Jahr rund 2500 Blutspender, doch Initiativen wie interne Blutspendetage von Unternehmen und Institutionen sind entscheidend, um diese Zahl zu steigern. Die Stadtverwaltung hat erst kürzlich einen Blutspendetag organisiert, dem viele städtische Mitarbeiter gefolgt sind. Weitere Blutspendetermine stehen fest, darunter im DRK-Zentrum am Jülicher Ring am 1. August.

Prozess des Blutspendens erleichtern

Der Ablauf des Blutspendens ist gut organisiert. Zunächst müssen sich die Spender registrieren und einen Fragebogen zu ihrer Gesundheit ausfüllen, bevor sie zur eigentlichen Spende schreiten. „Die gesamte Prozedur dauert für Erstspender etwa 30 Minuten“, erklärt Engelen. Diese gründliche Erfassung sorgt für Sicherheit und Vertrauen in den Prozess und ermöglicht eine gezielte Nutzung des gespendeten Blutes.

Der Appell an die Bevölkerung ist klar: die Unterstützung der lokalen Blutspendeinitiativen ist sowohl für Einzelne als auch für die Gemeinschaft von größter Bedeutung. „Jede Spende zählt und kann Leben retten“, schließt Berg und ruft alle dazu auf, aktiv am nächsten Blutspendetermin teilzunehmen.

Die nächsten Termine im Überblick

  • In Euskirchen: 1. August, 10. Oktober und 5. Dezember, jeweils von 15 bis 20 Uhr im DRK-Zentrum.
  • In Blankenheim: 27. August und 26. November, jeweils von 16 bis 20 Uhr im Schulzentrum.
  • In anderen Regionen: Aktionstermine in Mutscheid, Schmidtheim und weiteren Orten turnusmäßig.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"