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Senioren in Ludwigshafen: Altersarmut im reichen Deutschland im Fokus

Am 9. September 2023 findet im Verdi-Haus in Ludwigshafen ein Vortrag zum Thema „Altersarmut in einem reichen Land“ statt, in dem Hans Sander von der Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz auf die alarmierenden Zahlen hinweist, dass über ein Viertel der Rentner:innen in Deutschland unter der Armutsgefährdungsgrenze lebt und die steigende Altersarmut durch politische Entscheidungen und wirtschaftliche Entwicklungen verursacht wird.

Ludwigshafen. Altersarmut ist ein ernstes Thema, das in Deutschland, einem der wohlhabendsten Länder der Welt, immer mehr Menschen betrifft. Der Seniorenortsverein Ludwigshafen/Frankenthal nimmt diesen Umstand zum Anlass, am Montag, den 9. September, um 15 Uhr, im Verdi-Haus in der Kaiser-Wilhelm-Straße 7, eine Informationsveranstaltung anzubieten. Hier wird Hans Sander, ein prominenter Sprecher der Landesarmutskonferenz Rheinland-Pfalz, sein Wissen und seine Erfahrungen zu dem Thema „Altersarmut in einem reichen Land“ teilen.

Die aktuellen Statistiken sind alarmierend. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes aus Wiesbaden lebten im Jahr 2022 mehr als ein Viertel aller Rentner:innen mit weniger als 1.000 Euro netto monatlich. Dies sorgt dafür, dass fast fünf Millionen ältere Menschen, insbesondere Frauen, mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze auskommen müssen. Diese Zahlen werfen ein grelles Licht auf die Herausforderungen, die viele Rentner:innen heutzutage bewältigen müssen.

Gründe für die Altersarmut

Einer der zentralen Aspekte, der zu dieser Besorgnis erregenden Entwicklung beiträgt, sind die kontinuierlichen Absenkungen des gesetzlichen Rentenniveaus. Diese Politik, gepaart mit einer Erhöhung des Renteneintrittsalters, hat dazu geführt, dass viele ältere Bürger gezwungen sind, länger zu arbeiten oder zusätzlich zu jobben, um über die Runden zu kommen. Der wachsende Niedriglohnsektor und die damit verbundenen prekären Arbeitsbedingungen tragen ebenfalls zur finanziellen Unsicherheit der Rentner:innen bei.

Besonders alarmierend ist, dass diese Situation häufig Frauen betrifft, die durchschnittlich geringere Rentenansprüche haben, oft aufgrund von unterbrochenen Erwerbsbiographien, familiären Verpflichtungen oder Teilzeitarbeit. Das Niedriglohngeschäft und der gesetzlich festgelegte Mindestlohn, der oft nicht ausreicht, um die Grundbedürfnisse zu decken, verstärken diese Problematik zusätzlich. Viele alteingesessene Arbeitnehmer:innen stehen somit vor der Herausforderung, ihre Lebensqualität im Alter zu sichern.

Die Veranstaltung in Ludwigshafen will sich nicht nur mit den aktuellen Statistiken und Ursachen der Altersarmut befassen, sondern auch konkrete Lösungsansätze aufzeigen. Hans Sander wird sicher auch über die Rolle der politischen Entscheidungen und möglichen Reformen diskutieren, die eine Verbesserung der Rentensituation für viele Betroffene ermöglichen könnten. Der Austausch mit interessierten Bürger:innen dürfte dabei besonders wertvoll sein.

Der Eintritt zur Informationsveranstaltung ist frei, und es wird empfohlen, rechtzeitig zu erscheinen, um einen Platz zu sichern. Mit dieser Initiative möchte der Seniorenortsverein Ludwigshafen/Frankenthal ein Bewusstsein für die Thematik schaffen und die Anliegen der rentenabhängigen Bevölkerung vertreten. In einer Gesellschaft, die über große Reichtümer verfügt, sollte es ein zentrales Anliegen sein, dass die Älteren nicht in Armut leben müssen.

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