Die Sehnsucht nach mehr Spielzeit in Familien
München (ots)
Die Ergebnisse der neuesten Umfrage zur Rolle des Spielens in Familien zeigen eine besorgniserregende Diskrepanz zwischen dem Bewusstsein für den Wert des Spielens und der tatsächlichen Praxis. Der aktuelle LEGO® Play Well Report 2024 beleuchtet nicht nur die Wünsche von Kindern und Erwachsenen, sondern wirft auch einen kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Hürden, die das gemeinsame Spielen behindern.
Die Herausforderungen im Familienalltag
Eine der größten Herausforderungen, vor denen Eltern in Deutschland stehen, ist der Mangel an Zeit. Der Report zeigt, dass 64 Prozent der Befragten den eigenen Arbeitspensum als Hauptgrund angeben, warum sie nicht genug Zeit für das Spielen mit ihren Kindern finden. Auch die alltäglichen Verpflichtungen, wie Hausarbeit (60 Prozent), erschweren spontane Spielmomente. Ein weiterer Aspekt ist der Einfluss von Technologie: 55 Prozent der Eltern gestehen, dass sie durch Smartphones und Internet von der Familienzeit abgelenkt werden. Diese Zahlen verdeutlichen, wie sehr der moderne Lebensstil das Familienleben beeinflusst.
Die Meinung der Eltern über das Spielen
Obwohl Eltern die wichtige Rolle des Spielens für die Entwicklung ihrer Kinder anerkennen, empfindet die Hälfte der Befragten (51 Prozent) den Wert des Spielens manchmal als überbewertet. Diese widersprüchlichen Ansichten führen dazu, dass viele Eltern an ihrem Gewissen nagen, da etwa 60 Prozent von ihnen bedauern, nicht genug Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Nahezu die Hälfte (46 Prozent) sorgt sich, dass ihre Kinder nicht genügend Zeit für Spiel und Freizeitaktivitäten erhalten.
Spiel als Grundrecht für Kinder
Es ist besonders alarmierend, dass nur ein Viertel der Eltern weiß, dass Spielen ein von den Vereinten Nationen anerkanntes Grundrecht aller Kinder ist. Dies zeigt, dass das Bewusstsein für die Bedeutung von Spielaktivitäten in der Gesellschaft nicht ausreichend verbreitet ist. Spielende Kinder entwickeln Fähigkeiten wie Kreativität, Problemlösung und Teamarbeit, die entscheidend für ihre Zukunft sind.
Die Wünsche der Kinder und Eltern
Trotz der Herausforderungen ist der Wunsch nach mehr Zeit zum Spielen sowohl bei Kindern als auch bei Eltern stark ausgeprägt. Laut dem Report wünschen sich 81 Prozent der Kinder in Deutschland sowie 82 Prozent der Eltern, dass sie mehr Zeit für spielerische Aktivitäten miteinander verbringen könnten. Dies zeigt, dass in vielen Haushalten der Wunsch vorhanden ist, die spielerische Interaktion zu intensivieren.
Die positive Wirkung des Spielens auf das Wohlbefinden
Spielen hat weitreichende positive Auswirkungen nicht nur auf Kinder, sondern auch auf Erwachsene. Es ermöglicht Erwachsenen, Stress abzubauen, kreative Gedanken zu fördern und abzuschalten. Die LEGO GmbH unterstreicht in ihren Aussagen die Wichtigkeit des kreativen Spielens für das persönliche Wohlbefinden und die Rolle, die es in der Verbesserung des familiären Glücks spielt. Ihre Geschäftsführerin, Julia Goldhammer, nennt das Spielen eine essentielle Komponente für die Gesellschaft und appelliert an Eltern, die Vorzüge des Spielens zu erkennen und zu schätzen.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse des LEGO Play Well Reports 2024 sind ein klarer Weckruf: Es bedarf einer Neubewertung des Spielens im Familienalltag, um sicherzustellen, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene die Möglichkeit haben, die positiven Effekte des Spielens voll auszuschöpfen. Es ist an der Zeit, dem Spielen die Bedeutung zuzumessen, die es verdient – für das individuelle Wohlbefinden, die familiäre Harmonie und die gesellschaftliche Entwicklung.
– NAG