In Thüringen haben die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, BSW und SPD am Dienstag begonnen. Die Spitzen der Parteien treffen sich im Landtag, um ein Regierungsprogramm in sieben Arbeitsgruppen zu erarbeiten, mit dem Ziel, die Verhandlungen bis Mitte November abzuschließen. Im Idealfall könnte Mario Voigt von der CDU im Dezember als Ministerpräsident gewählt werden, doch in Thüringen sind solche Idealfälle eher die Ausnahme.
Diese Verhandlungen wurden erneut herausfordernd, nachdem BSW-Chefin Sahra Wagenknecht die zuvor beschlossene Präambel zum Thema Krieg und Frieden als unzureichend verworfen hatte. Unter Druck von CDU und SPD entschieden sich die Thüringer BSW-Vorsitzenden Katja Wolf und Steffen Schütz am Montag, die Präambel gemeinsam zu präsentieren, obwohl Wagenknecht nicht einverstanden war. Diese Entscheidung löste jedoch sofortige Kritik von Wagenknecht aus, die die Einigung als „Fehler“ bezeichnete. Der Konflikt zwischen Wolf und Wagenknecht bleibt angespannt, da Wolf einen pragmatischen Kurs verfolgen will, während Wagenknecht um ihre eigene politische Zukunft besorgt ist. Der Druck auf die Verhandlungen könnte damit zunehmen und einen entscheidenden Einfluss auf die bevorstehenden Ergebnisse haben, berichtet www.faz.net.