In Lübeck gibt es neue Entwicklungen für ein Straßenbahnetz, das die Stadt bei der angestrebten Verkehrswende unterstützen könnte. Das dänische Ingenieurberatungsunternehmen Rambøll hat in einer Potenzialanalyse die Machbarkeit von vier Straßenbahnlinien mit insgesamt 40 Kilometern untersucht. Diese Linien könnten zentrale Punkte wie die Altstadt, den Hauptbahnhof sowie verschiedene Stadtteile verbinden und damit die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel von bisher 11% auf ein deutlich höheres Niveau heben. Dennoch gibt es Bedenken: Die Kosten für die Umsetzung werden auf rund 900 Millionen Euro geschätzt, was die Stadtverwaltung dazu veranlasst hat, die Pläne kritisch zu hinterfragen, da der zu erwartende Anstieg im öffentlichen Verkehr nicht ausreichend erscheint.
Die Lübecker Bürgerschaft wird im November eine entscheidende Entscheidung treffen. Während die Grünen und die CDU weitere Untersuchungen fordern, neigt die SPD dazu, die Verwaltungsempfehlung zu unterstützen. Diese empfielt, die Ideen zur Straßenbahn aufzugeben, da vor allem die hohen Kosten und bauliche Herausforderungen in der Altstadt und die Umsetzungsgeschwindigkeit zu bedenken sind. Lutz Kuwalsky vom Verein „Tram für Lübeck“ sieht jedoch großes Potenzial und fordert Unterstützung für tiefere Analysen, während andere politische Stimmen betonen, dass eine Straßenbahn eine wichtige Säule einer zukunftsorientierten Verkehrspolitik darstellt. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf taz.de.