Berlin (ots)
Ein aufregendes Ereignis auf der Berliner Museumsinsel markiert den Beginn der 14. UFA Filmnächte. Gestern Abend wurde die neu restaurierte Fassung der Komödie „Saxophon-Susi“, die Karl Lamac inszenierte, vor über 1.000 Zuschauern gezeigt. Dieses Stummfilmfestival, das für drei Tage angesetzt ist, zieht nicht nur Filmbegeisterte an, sondern auch zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Kultur.
Im Kolonnadenhof der Museumsinsel, einer der zentralen Orte für kulturelle Veranstaltungen in der Hauptstadt, trafen sich die Gäste zu einem Empfang in der Bertelsmann-Repräsentanz. Thomas Rabe, der Vorstandsvorsitzende von Bertelsmann, hielt eine bemerkenswerte Ansprache, in der er die kulturelle Verantwortung des Unternehmens betonte. „Bertelsmann bewahrt Kulturgut und macht es einem breiten Publikum zugänglich“, so Rabe, während er die Bedeutung der UFA in der deutschen Filmgeschichte unterstrich.
Prominente Gäste und ein kulturelles Erbe
Die Veranstaltung zog über 300 Gäste an, darunter prominente Schauspielerinnen und Schauspieler sowie wichtige Kulturschaffende. Neben Andrea Sawatzki, die als diesjährige Patin der UFA Filmnächte fungiert, waren auch Zeitzeugen wie Margot Friedländer, die Holocaust-Überlebende, anwesend. Regisseure wie Detlev Buck und Leander Haußmann sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus der Kunstwelt ließen sich dieses einmalige Event nicht entgehen.
Die UFA Filmnächte haben in den letzten Jahren viel an Bedeutung gewonnen, da sie nicht nur klassische Stummfilme präsentieren, sondern auch deren kulturelle Relevanz hervorheben. Die Veranstaltung kombinierte Film mit Live-Musik, während das Filmorchester The Sprockets die Vorstellung musikalisch unterstrich. Der Saxofonist Frido ter Beek begleitete die Bilder mit eigens komponierten Musikstücken, was die Aufführung besonders machte und das Publikum in die damalige Zeit zurückversetzte.
Das Festivalprogramm und nächste Höhepunkte
Das Festival wird heute mit dem Dokumentarfilm „DIE STADT DER MILLIONEN. EIN LEBENSBILD BERLINS“ aus dem Jahr 1925 fortgesetzt. Dieser Film gilt als das erste abendfüllende Porträt Berlins und wird von DJ Raphaël Marionneau live vertont. Am Freitag endet das Festival mit einem spannenden Double Feature von Ernst Lubitsch, das zwei seiner frühen Filme zeigt: „KOHLHIESELS TÖCHTER“ und „ICH MÖCHTE KEIN MANN SEIN“. Die musikalische Untermalung erfolgt von dem Metropolis Orchester Berlin sowie dem Ensemble Narrativ, was die Festivalkultur weiter bereichert.
Obwohl die UFA Filmnächte in erster Linie ein kulturelles Event sind, stehen sie auch für eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Erbe und der Geschichte des deutschen Films. Die Zusammenarbeit mit Institutionen wie der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung ist entscheidend für die digitale Restaurierung alter Filmklassiker, die für zukünftige Generationen bewahrt werden sollen.
Insgesamt ist das rd. 190-jährige Engagement von Bertelsmann in kulturellen Belangen bemerkenswert. Mit Projekten, die sich auf den Erhalt bedeutender Kulturgüter konzentrieren, hat das Unternehmen einen Beitrag zur Relevanz von historischen Werken geleistet und diese einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die UFA Filmnächte sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie eine Organisation gemeinsam mit Partnern die Kunst und das Kulturerbe in den Vordergrund rücken kann.
Mittwoch, 21. August 2024, wird als ein Höhepunkt des Festivals betrachtet, wenn „SAXOPHON-SUSI“ präsentiert wurde und viele der Anwesenden in die Magie des Stummfilms eintauchen durften.
Die Bedeutung des Stummfilms in der modernen Gesellschaft
Stummfilme mögen aus einer anderen Zeit stammen, doch ihre Relevanz in der heutigen Gesellschaft bleibt ungebrochen. Insbesondere bei Veranstaltungen wie den UFA Filmnächten wird deutlich, dass das Interesse an diesen historischen Filmwerken auch in der digitalen Ära Bestand hat. Stummfilme bieten nicht nur einen Blick in die Vergangenheit, sondern sie dienen auch als Inspirationsquelle für gegenwärtige Filmemacher. Die Kombination aus visueller Erzählkunst und musikalischer Begleitung schafft eine einzigartige Atmosphäre, die viele Zuschauer anspricht.
Die stumme Filmkunst ist eine Brücke zu den Anfängen des Kinos. Sie vermittelt Gefühle und Geschichten ohne gesprochene Worte und fördert somit die Kreativität und Vorstellungskraft des Publikums. Die begleitenden Live-Musiken wie bei den UFA Filmnächten unterstreichen die emotionale Tiefe dieser Filme und machen das Erlebnis besonders intensiv. Das gemeinsame Erleben dieser Kunstform fördert Gemeinschaftsgefühle und lässt die Zuschauer in eine vergangene Epoche eintauchen.
Restaurierung und Digitalisierung als Schlüssel zum Erhalt
Die Restaurierung und Digitalisierung von Stummfilmen sind entscheidend für den Erhalt des filmischen Erbes. Die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung spielt in diesem Prozess eine wichtige Rolle. Sie hat zahlreiche Werke restauriert und dafür gesorgt, dass sie für zukünftige Generationen zugänglich bleiben. Diese Anstrengungen unterstützen nicht nur den Erhalt der Filme selbst, sondern eröffnen auch neue Möglichkeiten der Aufführung, wie es bei den UFA Filmnächten der Fall ist.
Ein Beispiel ist die digitale Restaurierung von „Saxophon-Susi“, die eine präzise Rekonstruktion des Originals ermöglicht. Solche Projekte tragen nicht nur zur Bewahrung der Filmgeschichte bei, sondern ermöglichen es auch, das kulturelle Erbe in neuem Licht zu zeigen. Ein breiteres Publikum hat durch die Digitalisierung Zugang zu diesen Stummfilmklassikern, die sonst möglicherweise in Archiven verblassen würden.
Die Diskussion um die Erhaltung von Kulturgütern ist in der heutigen Zeit relevanter denn je. Der Einsatz von Technologie, um historische Filme zu restaurieren und zu digitalisieren, zeigt auf, wie wichtig es ist, die Vergangenheit für die Zukunft zu sichern. Die UFA Filmnächte sind nicht nur eine Hommage an die Stummfilmzeit, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können.
Fazit zur kulturellen Verantwortung von Unternehmen
Die UFA Filmnächte unterstreichen die Verantwortung von Unternehmen wie Bertelsmann, kulturelle Werte zu unterstützen und deren Verbreitung zu fördern. Die aktive Rolle des Unternehmens in der Unterstützung der Restaurierung und Digitalisierung von Stummfilmen zeigt, wie Wirtschaft und Kultur miteinander verbunden sind. Durch solche Veranstaltungen wird das kulturelle Erbe lebendig gehalten und für ein breites Publikum zugänglich gemacht.
Diese kulturelle Verantwortung ist nicht nur eine Pflicht, sondern bietet auch Chancen. Durch die Förderung von kulturellen Veranstaltungen können Unternehmen ihr Image stärken und sich als Unterstützer der Gemeinschaft profilieren. Die UFA Filmnächte sind ein hervorragendes Beispiel für eine solche Initiative, die nicht nur das Erbe des deutschen Films würdigt, sondern auch die kulturelle Landschaft bereichert und zukünftige Generationen inspiriert.
Das Engagement von Bertelsmann in der Kulturarbeit ist ein klarer Indikator für die Bedeutung von kulturellem Erhalt und der Unterstützung von Kunst und Kreativität in einer sich ständig verändernden Welt.