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Umwelt in Gefahr: Deutschlands Seen und Flüsse brauchen dringend Schutz

In Paris 2024 überschattet die besorgniserregende Wasserqualität der Seine die Olympischen Spiele, während Experten auf ähnliche Probleme in Deutschland hinweisen und dringende Maßnahmen zum Gewässerschutz fordern, um Sport und Artenvielfalt zu sichern.

Die Olympischen Spiele in Paris rücken näher, und während der sportliche Ruhm gefeiert wird, müssen wir uns der Realität der Wasserqualität in den Flüssen und Seen stellen. Ein bedeutendes Anliegen, das auch Deutschland betrifft.

Umweltbedenken in Deutschland

In Deutschland gibt es rund 25.000 Seen, bei denen der ökologische Zustand nicht bekannt ist. Laut dem Umweltbundesamt sind jedoch drei Viertel der 738 großen Seen, die berichtspflichtig sind, in einem schlechten ökologischen Zustand. Dies weist auf erhebliche Umweltprobleme hin, die dringende Maßnahmen erfordern.

Die Parallelen zu Paris

„Wir haben hier eigentlich keine großartig andere Situation als in Paris. Auch in Deutschland sind viele Gewässer für Schwimmer gesperrt, wie zum Beispiel die Spree in Berlin oder der Hohendeicher See in Hamburg, wo Blaualgen nachgewiesen wurden“, erklärt Silke Oldorff, Sprecherin des NABU-Bundesfachausschusses Lebendige Seen. Diese Problematik betrifft nicht nur die Nutzbarkeit der Gewässer für Sport und Freizeit, sondern auch die Biodiversität unserer Ökosysteme.

Ursachen und Folgen

Die Hauptursachen für die schlechte Wasserqualität liegen in der Verschmutzung durch Oberflächenwasser, insbesondere nach Regenfällen, sowie in der anhaltenden Belastung mit Nähr- und Schadstoffen. „Bei Hitzewellen können die Ökosysteme kippen, wodurch Fische an Sauerstoffmangel sterben und Blaualgen und Kolibakterien sich massenhaft vermehren“, so Oldorff weiter. Dieses Übergreifen auf die Wasserqualität kann nicht nur den Wassersport gefährden, sondern auch die gesamte Tier- und Pflanzenwelt beeinträchtigen.

Politische Verantwortung

Im Hinblick auf die bevorstehenden Olympischen Spiele appelliert der NABU an eine politische Zusammenarbeit zwischen den Olympiabewerbungen und dem Gewässerschutz. Andernfalls könnte es auch 2040 der Fall sein, dass Wettkämpfe aufgrund von zu hoher Keimbelastung ausfallen oder dass Sportler auf den Regattastrecken mit Fischkadavern konfrontiert werden. “Wir brauchen entschlossene Maßnahmen, um die Umweltziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen“, fordert Oldorff gemeinsam mit NABU-Meeresschutzexperte Dr. Kim Cornelius Detloff.

Notwendige Maßnahmen

Um die gesetzten Ziele bis 2027 zu erreichen, sind umfassende Maßnahmen nötig. Dazu gehören die Reduzierung des Düngemitteleinsatzes, der Schutz von Gewässerrandstreifen durch die Landwirtschaft und ein effektives Fischereimanagement. Gleichzeitig muss der Erhalt und die Wiederherstellung geschädigter Lebensräume wie Auenwälder und Seegraswiesen vorangetrieben werden, um die Gewässerqualität zu verbessern und die Artenvielfalt zu sichern.

Diese Entwicklungen sind entscheidend für eine nachhaltige Zukunft unserer Gewässer und sollten sowohl für lokale Gemeinschaften als auch für internationale Sportereignisse wie die Olympischen Spiele in Paris von Bedeutung sein.

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