Deutschland

UN-Generalsekretär Guterres: Forderung nach globalem Waffensystem-Verbot

UN-Generalsekretär António Guterres fordert in der Frankfurter Rundschau (6.9.2024) einen internationalen Verbot von Atomwaffen und autonomen Waffensystemen sowie eine Regulierung von Künstlicher Intelligenz, um globale Sicherheitsstandards zu verbessern und die Gefahren von Massenvernichtungswaffen und technologischen Risiken zu adressieren.

Frankfurt (ots)

In einer eindringlichen Aufforderung hat UN-Generalsekretär António Guterres seinen Standpunkt zu Atomwaffen und autonomen Waffensystemen klargemacht. In einem Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau, der am Freitag veröffentlicht wurde, spricht er sich für die internationale Ächtung dieser gefährlichen Waffen aus. Unserer Welt drohen verheerende Konsequenzen durch den Einsatz von Massenvernichtungswaffen, und Guterres fordert eine Neudefinition von Sicherheit, die auch Themen wie geschlechtsspezifische Gewalt berücksichtigt: „Wir müssen einen erneuten Vorstoß unternehmen, um unsere Welt von Atomwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen zu befreien“.

Besonders besorgniserregend sind laut Guterres die sogenannten letalen autonomen Waffensysteme, die Entscheidungen über Leben und Tod ohne menschliches Eingreifen treffen. Seine Forderung nach einer globalen Vereinbarung über das Verbot solcher Systeme könnte ein entscheidender Schritt sein, um die Risiken und unethischen Implikationen solcher Technologien zu minimieren.

Erneute Kooperation auf internationaler Ebene gefordert

Guterres hebt hervor, dass beim bevorstehenden „Zukunftsgipfel“ der Vereinten Nationen am 22. und 23. September in New York die Möglichkeit besteht, über Lösungen und Strategien im Umgang mit diesen Herausforderungen zu diskutieren. Insbesondere macht er auf die ungleiche Verteilung der Macht im UN-Sicherheitsrat aufmerksam, wo die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs immer noch eine dominante Rolle spielen. Der gesamte afrikanische Kontinent bleibt von einem ständigen Sitz im Sicherheitsrat ausgeschlossen, was laut Guterres eine grundlegende Modernisierung des internationalen Systems notwendig macht.

„Wir brauchen ein System-Update, das nur von den globalen Führungspersönlichkeiten umgesetzt werden kann“, so Guterres. Diese Bemerkung stellt die Notwendigkeit einer gerechteren und inklusiveren Weltordnung in den Fokus, die auch den Stimmen der Globalen Südhalbkugel Gehör verschafft. Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass diese Nationen in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden, die ihre Sicherheit und Zukunft betreffen.

Künstliche Intelligenz: Eine revolutionäre Herausforderung

Doch Guterres’ Appell beschränkt sich nicht nur auf konventionelle Waffen. Er setzt sich auch für eine internationale Regulierung der Künstlichen Intelligenz (KI) ein, die er als „revolutionäre Technologie mit Anwendungsmöglichkeiten und Risiken“ beschreibt. Guterres hebt hervor, dass die Kontrolle über KI nicht allein in den Händen der Reichen liegen sollte, sondern dass alle Länder aktiv in den Prozess eingebunden werden müssen. „Die UN haben Vorschläge entwickelt, wie Regierungen in Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen und der Zivilgesellschaft an einem Rahmen für das KI-Risikomanagement arbeiten können“, erklärt er in seinem Artikel.

Die Zukunft der Technologie und der globalen Sicherheit hängen stark von der Art und Weise ab, wie diese Herausforderungen angegangen werden. Es ist entscheidend, dass alle Akteure, einschließlich der Zivilgesellschaft, an der Überwachung und dem Management von durch KI verursachten Schäden beteiligt sind und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Vorteile dieser Technologie gerechter verteilt werden.

Guterres’ Aufruf zur Zusammenarbeit und zur Neugestaltung internationaler Regelwerke sei als ein dringender Weckruf zu verstehen, um die Bedrohungen, die die Menschheit plagen, wirksam anzugehen. Angesichts der technologischen und geopolitischen Herausforderungen ist es an der Zeit, eine neue Ära der internationalen Verantwortung und Kooperation einzuleiten.

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