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Unternehmen zweifeln: Ist der Jobturbo der Ampel wirklich hilfreich?

Die Randstad-ifo Studie Q2/2024 zeigt, dass nahezu die Hälfte der Unternehmen in Deutschland den staatlichen Jobturbo zur Integration ausländischer Arbeitskräfte skeptisch betrachtet, da sie die Maßnahmen als nicht zielführend erachten, während gleichzeitig ein erheblicher Bedarf an Fachkräften und bessere Rahmenbedingungen gefordert werden.

Unternehmen zeigen Skepsis gegenüber dem Jobturbo

Eschborn – Der anhaltende Arbeitskräftemangel in Deutschland stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Ein entscheidendes Instrument zur Bekämpfung dieser Problematik war die Einführung des sogenannten Jobturbos durch die Bundesregierung im Jahr 2023, welches vor allem die Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt fördern soll. Doch die aktuelle Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q2 2024 zeigt, dass fast 50 % der befragten Unternehmen die Maßnahmen als wenig hilfreich empfinden.

Positive Ansätze und noch bestehende Schwierigkeiten

Trotz der Skepsis gibt es auch positive Stimmen: Rund 23 % der Unternehmen berichten von einer höheren Verfügbarkeit an Arbeitskräften durch die Initiativen. Ein Viertel wünscht sich zudem effizientere und schnellere Einstellungsverfahren. Dennoch bleibt festzuhalten, dass 48 % der Unternehmen anmerken, dass bürokratische Hürden nach wie vor den Zugriff auf ausländische Arbeitskräfte erschweren. Der Bedarf an einer praktischen Unterstützung für die Betriebe ist laut 39 % der Befragten ebenfalls ein ungelöstes Problem.

Fachkräfteeinwanderungsgesetz als Teil der Lösung?

Zusätzlich sorgt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FachKrEG) nicht für die gewünschte Entlastung, sondern wird von vielen Entscheidungsträgern als unzureichend wahrgenommen. Carlotta Köster-Brons, Leiterin des Hauptstadtbüros bei Randstad, weist auf die Chancen hin, die durch die Anwerbung ausländischer Fachkräfte in Ländern wie Ägypten, Tunesien und Marokko entstehen könnten. Hier leben 13 Millionen Erwerbsfähige mit einem höheren Bildungsabschluss, während die Arbeitslosenquote in diesen Ländern zwischen 15 und 25 % liegt – ein beachtliches Potenzial, das bisher kaum genutzt wird.

Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern

Die Unterstützung durch Personaldienstleister könnte einen wichtigen Teil zur Lösung des Problems beitragen. Aktuell dürfen diese lediglich Vermittlungen durchführen, nicht jedoch Arbeitnehmerüberlassungen. Köster-Brons fordert daher, dass die Gesetzgeber den Dienstleistern mehr Möglichkeiten einräumen, insbesondere auch im Hinblick auf die Integration und Weiterbildung ausländischer Arbeitskräfte. Randstad nutzt bereits Programme wie die Randstad Akademie und die Partnerschaft mit VIONA, um den Qualifikationsbedarf zu decken.

Versäumnisse der Politik

Köster-Brons kritisiert die Bundesregierung scharf und fordert entschlossenere Schritte zur Umsetzung adäquater Rahmenbedingungen. “Die Lage ist zu ernst, als dass nicht alle Möglichkeiten genutzt werden,” fügt sie hinzu und weist darauf hin, dass die Unternehmen in der aktuellen Situation verstärkt auf die Unterstützung von Experten angewiesen sind, um geeignete Fachkräfte zu finden.

Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung

Die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q2 2024 befragte zwischen 600 und 1.000 Personalverantwortliche aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen in Deutschland. Diese Studie wird vierteljährlich im Auftrag von Randstad durch das ifo-Institut durchgeführt und beleuchtet aktuelle Themen wie die 4-Tage-Woche sowie die Anwerbung von ausländischen Fachkräften.

Randstad im Überblick

Randstad gehört zu den weltweit führenden Personaldienstleistern und verfolgt die Unternehmensstrategie „partner for talent“. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Talente mit Unternehmen zu verbinden und beschäftigt in Deutschland rund 38.500 Mitarbeitende. Im Jahr 2023 erzielte Randstad Deutschland einen Umsatz von 1,843 Milliarden Euro und half weltweit rund 2 Millionen Menschen bei der Jobsuche.

NAG

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