Eine neue Studie der Barmer zeigt alarmierende Unterschiede bei den Rettungsdiensteinsätzen zwischen Berlin und Brandenburg. In Brandenburg kosten Rettungswageneinsätze mit Notarzt fast 1.500 Euro – das sind die höchsten Gebühren in Deutschland, nur Schleswig-Holstein ist teurer. In Berlin hingegen liegen die Kosten bei nur 660 Euro für den Notarzteinsatz. Allerdings müssen die Rettungsdienste in der Hauptstadt deutlich häufiger ausrücken, was auf eine andere Struktur der Gesundheitsversorgung hinweist. Die Zahlen werfen Fragen auf, denn die niedrigen Kosten in Berlin könnten bedeuten, dass weniger Mittel für das Rettungssystem zur Verfügung stehen, wie der Gesundheitsexperte Janosch Dahmen von den Grünen erklärt.
Besonders auffällig ist die hohe Anzahl an Einsätzen ohne Notarzt in Berlin. Diese werden oft als Krankentransporte durchgeführt, während in anderen Bundesländern mehr Rettungswagen direkt im Einsatz sind. Eine umfassende Reform des Rettungsdienstes wird gefordert, um die Primärversorgung vor allem älterer und pflegebedürftiger Menschen zu verbessern. Experten schlagen vor, dass geschultes Pflegepersonal eingesetzt wird, um chronische Erkrankungen effektiver zu behandeln. Die gesamte Situation verdeutlicht die Überlastung der Berliner Rettungsdienste, die sich seit Jahren in einem angespannten Zustand befinden, wie auch Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bestätigte. Weiterführende Informationen finden Sie hier.