Verkehrswende oder Stillstand? Diese Frage stellt sich nach der jüngsten Demonstration von Verkehrsaktivisten in Gießen. Am Montag versammelten sich etwa zwei Dutzend Aktivisten am Anlagenring, um mit einem Transparent auf die als gescheitert geltende Verkehrswende in der Stadt aufmerksam zu machen. Für eine halbe Stunde blockierten sie den Verkehr – diesmal mit behördlicher Genehmigung, was zu einem Déjà-vu-Erlebnis führte. Der Hauptredner, Jörg Bergstedt, kritisierte vehement die Stadtverwaltung, die ihrer Meinung nach alle Klimaziele aufgegeben habe.
Die Aktivisten sind besonders enttäuscht über die bevorstehenden Gerichtsverhandlungen gegen zwei ihrer Mitstreiter, während Autofahrer uneingeschränkt weiterfahren können, oft sogar mit provokanten Geräuschen. Bergstedt bezeichnete die Markierungen für Radfahrer als „reine Kosmetik“ und fragte sich, wie die Stadt ihre Klimaziele angesichts des hohen Autoverkehrsanteils von über 80 Prozent erreichen wolle. Trotz der hohen Erwartungen an die Verkehrswende bleibt die Resonanz auf die Proteste gering, was die Frustration der Demonstranten nur noch verstärkt. Mehr dazu finden Sie hier.