In Berlin wurde die spannende Wahl des „Vogel des Jahres 2025“ ins Leben gerufen, die am 3. September von NABU und dem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) gestartet wurde. In diesem Jahr stehen fünf außergewöhnliche Vogelarten zur Wahl, und jeder von ihnen bringt ein bedeutendes Umweltanliegen mit sich. Die Wahl scheint eine hervorragende Möglichkeit zu sein, das Bewusstsein für den Vogelschutz zu schärfen und die Bürger aktiv in den Naturschutz einzubeziehen.
Die Teilnehmer der Wahl können ihre Stimme bis zum 10. Oktober, 11 Uhr, abgeben. Die Bekanntgabe des Gewinners erfolgt noch am selben Tag. Diese Wahl hat eine lange Geschichte, da der „Vogel des Jahres“ in Deutschland erstmals 1971 erkoren wurde und seit 2021 durch eine öffentliche Abstimmung entschieden wird. NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler äußerte sich begeistert über die Vielfalt der Kandidaten: „Jeder von ihnen steht für ein Naturschutzthema, das unsere Aufmerksamkeit braucht – jeder der fünf hat es verdient, gewählt zu werden.“
Die Kandidaten im Detail
Zu den Kandidaten gehört der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros), ein Sänger, der schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang mit seinem Gesang auf sich aufmerksam macht. Der zierliche Vogel verbringt den Winter in Nordafrika und leidet unter dem Rückgang von Insekten, bedingt durch die intensive Landwirtschaft und naturnahe Gärten. Sein Wahlslogan „Mut zur Lücke!“ verdeutlicht seine Notwendigkeit für geeignete Nistplätze.
Der Kranich (Grus grus) ist eine weitere beeindruckende Kandidatin. Als Zugvogel misst er bis zu 116 cm und ist bekannt für seine eleganten Balztänze und den charakteristischen Zug in Keilformationen im Herbst. Sein Slogan „Nasse Füße fürs Klima!“ bringt auf den Punkt, dass er Feuchtgebiete für seine Fortpflanzung benötigt und symbolisch für Glück und Frieden steht.
Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) ist ein echter Förster unter den Vögeln. Er bewohnt alte Mischwälder und seine Bruthöhlen werden von zahlreichen anderen Tierarten genutzt. Sein Wahlspruch „Trommeln für Vielfalt!“ spiegelt die Bedeutung der alten Bäume für das Ökosystem wider.
Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) ist ein scheuer Kandidat. Mit seinem schimmernden Federkleid lebt er in abgelegenen Wäldern und zieht für den Winter etwas später als der Weißstorch nach Afrika. Sein Wahlspruch „Freiheit für Flüsse!“ weist darauf hin, wie wichtig Gewässer für sein Überleben sind.
Abschließend steht die Waldohreule (Asio otus) zur Wahl, die optisch dem Uhu ähnelt, aber kleiner und schlanker ist. Diese Eule ist die häufigste ihrer Art in Deutschland und jagt geräuschlos Mäuse. Ihr Wahlslogan „Ohren auf: Natur an!“ fordert die Menschen auf, sich der Natur zuzuwenden.
Ab 9 Uhr am 3. September ist das virtuelle Wahllokal unter www.vogeldesjahres.de geöffnet, und interessierte Bürger sind eingeladen, ihre Stimme abzugeben. Mit einem breiten Spektrum an Kandidaten, die allesamt mit wichtigen Naturschutzanliegen verbunden sind, verspricht die Wahl eine spannende und lehrreiche Erfahrung für alle Beteiligten.
Für weitere Informationen und die Möglichkeit zur Stimmabgabe besuchen Sie bitte die Webseiten www.vogeldesjahres.de sowie die NABU-Medieninfoseite mit zahlreichen Ressourcen über die Vogelwahl.