Die Leber ist ein zentrales Organ in unserem Körper, doch die wenigsten Menschen denken aktiv über ihre Gesundheit nach. In Deutschland leiden schätzungsweise über fünf Millionen Menschen an einer Lebererkrankung, und die Gründe dafür sind vielfältig. Von schädlichen Toxinen, über übermäßigen Alkoholkonsum bis hin zu Medikamenten und falscher Ernährung – die Liste ist lang. Häufig werden Lebererkrankungen jedoch erst spät erkannt, da die Symptome oft nicht eindeutig sind oder ganz fehlen. Hier sind einige wichtige Anzeichen, auf die Sie achten sollten.
Eines der ersten Anzeichen, das auf Probleme mit der Leber hinweisen kann, ist der Zustand Ihres Urins. Wenn dieser eine braune Färbung annimmt, könnte dies auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten, wie beispielsweise eine Leberzirrhose oder eine Hepatitis-Infektion. Solche Veränderungen sind alarmierend, denn unbehandelt können sie zu einem potenziell tödlichen Leberversagen führen. Ebenso kann ein lehmfarbener Stuhl ein Indikator sein, dass etwas mit der Leber nicht stimmt.
Gelbe Augen können Warnsignal sein
Ein weiteres deutliches Zeichen für eine geschädigte Leber kann ein gelblich gefärbter Augapfel sein. Diese Gelbfärbung wird durch Bilirubin verursacht, ein Gallenfarbstoff, der bei einer gesunden Leber in wasserlösliche Formen umgewandelt wird. Wenn dieser Prozess gestört ist, lagert sich der Farbstoff im Gewebe ab. Doch nicht nur Hepatitis, sondern auch eine Fettstoffwechselstörung, bekannt als Morbus Meulengracht, kann die Augen einfärben. Bei dieser harmlosen Erkrankung bleibt die Leber jedoch oft unentdeckt, was zu Problemen bei der Medikamentenverwertung führen kann.
Zusätzlich können Fingernägel, die eine milchige, trübe Färbung aufweisen, auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hindeuten. Diese sogenannten „Milchglasnägel“ sind oft mit Erkrankungen wie einer Leberzirrhose verbunden. genauso wie Druckgefühle im rechten Oberbauch. Diese können auf eine Fettleber hinweisen und sind oft erste körperliche Warnsignale, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Haut und Juckreiz als Indikatoren
Ein charakteristisches Anzeichen, das ebenso oft übersehen wird, ist der sogenannte cholestatische Juckreiz. Dieser kann quälend sein und ist oft ein frühes Symptom einer Lebererkrankung. Wenn sich Gallenflüssigkeit im Blut staut, lagern sich die Bestandteile in der Haut ab und verursachen unangenehmen Juckreiz, der meist in den Abendstunden intensiver auftritt.
Eine weitere physiognomische Veränderung sind sogenannte Lebersternchen, kleine Gefäßerweiterungen, die vor allem im Gesicht oder am Hals auftreten können. Diese sind häufig bei chronischen Lebererkrankungen zu beobachten und sollten ebenfalls Anlass zur Sorge geben. Zusammen mit Blutergüssen, die aufgrund einer verminderten Produktion von Blutgerinnungsfaktoren auftreten können, sind sie eindeutige Hinweise, dass die Leber zu kämpfen hat.
Ein auffälliger Bauch, der trotz Gewichtsverlust nicht verschwindet, kann ebenfalls auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Diese Ansammlung von Flüssigkeit, auch Aszites genannt, tritt oft in Verbindung mit einer Leberzirrhose auf und ist ein Zeichen dafür, dass man dringend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollte.
Sollten Sie eines dieser Symptome bei sich feststellen, ist es entscheidend, einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann durch Blutuntersuchungen feststellen, ob Ihre Leber geschädigt ist. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass auch wenn keines der Symptome auftritt, dies nicht garantiert, dass die Leber gesund ist. Viele Erkrankungen sind in den frühen Stadien asymptomatisch.
Eine regelmäßige Überprüfung durch Bluttests, wie den GPT-Test, kann dazu beitragen, Leberschäden frühzeitig zu erkennen. Dies sind Enzyme, die bei einer Schädigung der Leber erhöht sein können. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und Bewegung ist ebenfalls entscheidend zur Prävention von Lebererkrankungen. Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum und achten Sie auf mögliche Impfungen gegen Hepatitis. So kann jeder dazu beitragen, seine Leber gesund zu halten und ernsthaften Erkrankungen vorzubeugen.
