Die bevorstehende Wanderausstellung, die anlässlich des 80. Jahrestages des Warschauer Aufstands von 1944 in Düsseldorf zu sehen sein wird, bietet nicht nur einen Blick auf die dunkle Vergangenheit, sondern fördert auch den Dialog zwischen Deutschland und Polen. Die Ausstellung wird im Gerhart-Hauptmann-Haus ab Herbst 2024 für eine längere Zeit zu sehen sein, was die Bedeutung des Themas unterstreicht, und dies erstmals seit 2019 in Deutschland.
Eine Verbindung zwischen Geschichte und Gegenwart
Der Warschauer Aufstand, der am 1. August 1944 begann, war ein verzweifelter Versuch der polnischen Bevölkerung, sich gegen die deutsche Besatzung zu erheben. Die blutige Unterdrückung in den folgenden Monaten zählt zu den tragischsten Ereignissen der deutschen Geschichte. Minister Nathanael Liminski hob während seiner letzten Reise nach Polen hervor, dass das Verständnis dieser historischen Ereignisse wesentlich für die deutsch-polnischen Beziehungen ist: „Wer Polen verstehen will, muss dieses Kapitel seiner Geschichte kennen.“
Erinnerungskultur in der modernen Gesellschaft
Die Ausstellung wird auf rund 150 Quadratmetern etwa 70 Schautafeln präsentieren, die den Besuchern dabei helfen sollen, die Grausamkeit und den Mut der damaligen Zeit nachzuvollziehen. Der Oberbürgermeister von Düsseldorf, Dr. Stephan Keller, betonte die Wichtigkeit dieser Erinnerungsarbeit und sieht in der Ausstellung eine Möglichkeit, die Partnerschaft zwischen Düsseldorf und Warschau zu vertiefen. Dies geschieht auch im Rahmen der „Warschau Week“, die vom 23. bis zum 30. Oktober 2024 stattfinden wird, um das 35-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zu feiern.
Geschichte als Lehrstück für die Zukunft
Paweł Ukielski, stellvertretender Leiter des Warschauer Museums, erklärt, dass die Ausstellung nicht nur die Geschichte Warschaus beleuchtet, sondern auch aktuelle politische Themen anspricht. „Nach der brutalen russischen Aggression gegen die Ukraine hat diese Geschichte eine zusätzliche Dimension – sie ist Hoffnung für die Ukraine“, sagt Ukielski. Damit wird ein wichtiges Signal gesendet: Die Erinnerung an die Vergangenheit kann Inspiration für den Widerstand und die Freiheit in der Gegenwart sein.
Ein Zeichen der Versöhnung
Die Initiative, diese bedeutende Ausstellung nach Düsseldorf zu bringen, wird als ein wichtiger Schritt zur Förderung der deutsch-polnischen Aussöhnung gewertet. Anlässlich der 80 Jahre nach dem Warschauer Aufstand zeigt die Wanderausstellung, dass die Erinnerung an Schmerz und Tapferkeit nicht nur der Vergangenheit gehört, sondern auch das zukünftige Verhältnis der beiden Nationen prägen kann. Minister Liminski und Dr. Keller sind sich einig: „Diese Ausstellung ist Ausdruck unserer tiefen Verbundenheit.“
– NAG