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Warum die EM-Stimmung in Deutschland auf der Kippe steht: Ein psychologischer Blick

"Eine Analyse von Psychologe Valentin Haas erklärt, warum die Deutschen trotz der hohen Erwartungen an die Fußball-EM in Hannover nicht in Feierlaune kamen, bedingt durch anhaltenden Stress und negative Medienberichterstattung aus den vergangenen Jahren."

Hannover (ots)

Die Auswirkungen der EM auf die deutsche Gesellschaft

Die Fußball-Europameisterschaft, die eigentlich als Feier des Sports und der Gemeinschaft gedacht war, lässt in Deutschland viele Fragen offen. Während die letzten Großereignisse für euphorische Stimmung sorgten, ist die Vorfreude auf die EM in diesem Jahr lange auf sich warten geblieben. Die Gründe dafür sind vielschichtig und liegen tief im gesellschaftlichen und psychologischen Gefüge der Nation.

Hintergründe der geringen Begeisterung

Es ist kein Geheimnis, dass die letzten Jahre von Krisen geprägt waren. Vom Ausbruch der Corona-Pandemie, über den Krieg in der Ukraine bis hin zur darauf folgenden Energiekrise – Deutschland sah sich einer Reihe von Herausforderungen gegenüber. Diese belastenden Ereignisse haben nicht nur individuelle, sondern auch kollektive Wunden hinterlassen. Psychologen erklären, dass das menschliche Nervensystem nicht auf Knopfdruck in den Feiermodus umschalten kann. Viele Menschen fühlen sich noch immer „mit den Nerven am Ende“, was die Fähigkeit einschränkt, Freude zu empfinden oder Unbeschwertheit zuzulassen.

Die Rolle der Medien

Ein weiterer Faktor, der die allgemeine Stimmung beeinträchtigt hat, ist die mediale Berichterstattung. Anstatt die positiven Aspekte der EM zu betonen, dominieren Berichte über mögliche negative Folgen und die Schattenseiten des Fußballs. Diese negative Färbung der Berichterstattung hat dazu geführt, dass viele Deutsche sich schwer tun, sich auf die EM einzulassen, besonders nachdem sie mit schockierenden Bildern von den Vorbereitungen zur letzten Weltmeisterschaft in Katar konfrontiert wurden.

Ein Hoffnungsschimmer im Dunkel

Trotz aller Herausforderungen hat die EM in Deutschland jedoch auch positive Impulse gesetzt. Sportliche Großereignisse bieten eine Gelegenheit zur Gemeinschaft und zu kollektivem Feiern. Die Erfolge der deutschen Nationalmannschaft könnten, so die Hoffnung, ein Wendepunkt sein. Diese Erfolge fördern nicht nur den Teamgeist, sondern auch die soziale Verbundenheit unter den Fans. Der gemeinsame Jubel stärkt das Gefühl der Zusammengehörigkeit und kann helfen, die dunklen Wolken der letzten Jahre etwas zu vertreiben.

Eine Perspektive von innen

Valentin Haas, ein Psychologischer Psychotherapeut und Diplom-Psychologe, beleuchtet die Verbindung zwischen mentaler Gesundheit und der Gesellschaft. Er betont, dass in Zeiten der Krise die Resilienz der Menschen entscheidend ist. Sie hilft nicht nur dabei, Rückschläge zu überwinden, sondern ermöglicht auch, im Feiermoment das Schöne zu entdecken und ein Gemeinschaftsgefühl zu pflegen. Trotz der Herausforderungen ist es wichtig, die positiven Seiten eines solchen Events im Blick zu behalten und sich auf die schönen Erlebnisse zu konzentrieren.

Fazit

Die EM kann trotz anfänglicher Skepsis sowohl einen Rückblick auf die vergangenen Herausforderungen als auch einen Ausblick auf eine hoffnungsvollere Zukunft bieten. Auch wenn der Weg zur emotionalen Heilung lang sein mag, der Fußball hat die Kraft, die Gemeinschaft zu stärken und das kollektive Gedächtnis der Deutschen zu bereichern. Eine erfolgreiche EM könnte somit nicht nur die Fußballleidenschaft neu entfachen, sondern auch die Herzen der Menschen wieder näher zusammenbringen.

NAG

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