Die Beliebtheit der Kirsche in Deutschland schwindet
In Deutschland scheint die Beliebtheit von Kirschen zu schwinden, was sich in einem rückläufigen Verbrauch im vierten Jahr in Folge zeigt. Neue Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) legen nahe, dass die Deutschen weniger frische und verarbeitete Kirschen konsumieren als zuvor.
Warum sind Kirschen weniger gefragt?
Ein Grund dafür könnte laut der BLE sowohl Extremwetterereignisse als auch höhere Verkaufspreise sein. Aber ist es möglich, dass Kirschen einfach aus der Mode gekommen sind? Ernährungspsychologe Thomas Ellrott von der Universität Göttingen vermutet, dass Kirschen für viele Verbraucher zu altmodisch und zu kompliziert geworden sind. Neue Obstalternativen konkurrieren mit Kirschen, und das Entsteinen der Früchte kann als mühsam empfunden werden.
Der Aufstieg von Beerenobst als Alternative
Ein möglicher Grund für den rückläufigen Kirschverbrauch ist der Preis. Professor Henryk Flachowsky vom Julius-Kühn-Institut in Dresden glaubt, dass der Preis von Kirschen die Konsumenten abschreckt. Beerenobst, insbesondere Blaubeeren, hat an Beliebtheit gewonnen und ist nun ganzjährig verfügbar. Ausländische Erdbeeren sind heute von besserer Qualität und bieten eine attraktive Alternative zu Kirschen.
Die Vielfalt der Kirschen in der modernen Küche
Der Tiefkühlbackwaren-Marktführer «Conditorei Coppenrath & Wiese» meldet eine stabile Nachfrage nach Kirschen in den letzten 25 Jahren. Allerdings werden Kirschen heute auf vielfältige Weise in Torten, Kuchen und Desserts verarbeitet, wie zum Beispiel in der beliebten Variante „Sahne Stracciatella Kirsch“.
Fazit
Die Redewendung „Mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen“ mag auf die Vergangenheit zurückgehen, als Kirschen ein seltenes und teures Gut waren. Heutzutage scheint die Beliebtheit von Kirschen in Deutschland jedoch zu schwinden, während Beerenobst und alternative Früchte an Attraktivität gewinnen. Es bleibt abzuwarten, ob die Kirsche in Zukunft wieder an Beliebtheit gewinnen wird.
– NAG
