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Zensierte Worte: Udo Lindenberg und die Debatte um indigenen Sprachgebrauch

Die Stiftung Humboldt Forum plant eine umstrittene Zensur für Udo Lindenbergs Kult-Song „Sonderzug nach Pankow“. Bei der Veranstaltung „Vielstimmig II“ am 16. und 17. November werden acht Chöre das Lied aufführen, jedoch das Wort „Oberindianer“ zensieren. Dies geschieht im Kontext der Debatte um diskriminierende Begriffe aus der Kolonialzeit, die in Deutschland zunehmend als tabu gelten. Ein Sprecher der Stiftung bestätigte, dass das Wort verändert werden soll, um den sensiblen Umgang mit der Sprache zu reflektieren.

Die Entscheidung stößt auf gemischte Reaktionen. Während einige die Anpassung als übertrieben empfinden, sieht Peter Lanz, ein Mitarbeiter von Lindenberg, die Zensur kritisch und äußert, dass es die Geschichte zerstört. Udo Lindenberg selbst war zum Zeitpunkt der Berichterstattung nicht erreichbar, da er als „Nachtmensch“ gilt. Der Diskurs über den richtigen Sprachgebrauch und die Identität der Indigenen bleibt jedoch ein heißes Thema. Timei Asurini, ein Vertreter des Volkes der Asurini do Xingu in Brasilien, betont, dass er sich nicht mit dem Begriff „Indianer“ identifiziert und stattdessen als Eingeborener bezeichnet werden möchte. Der Streit um die Wortwahl zeigt, wie tief verwurzelt die kolonialen Strukturen in der Gesellschaft sind und wie wichtig ein respektvoller Umgang ist. Weitere Informationen zu diesem Thema sind auf www.morgenpost.de zu finden.

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