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Zukunft der Heizung: Was Privatpersonen und Unternehmen jetzt wissen müssen

Ab 2024 dürfen in Deutschland keine Gas- und Ölheizungen mehr installiert werden, um den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Rahmen des European Green Deal gerecht zu werden, was Privatpersonen und Unternehmen vor große Herausforderungen in der Umsetzung der erforderlichen energetischen Sanierungen bis 2030 stellt.

Die Auswirkungen des neuen Heizungsgesetzes auf die Industrie und Privathaushalte

Mainz (ots)

Die Entscheidung der Europäischen Union, alle neuen Gebäude bis 2030 emissionsfrei zu gestalten, bringt weitreichende Implikationen für verschiedene Sektoren des Lebens, insbesondere für die Bauwirtschaft und die Industrie. Diese Regelung ist Teil des European Green Deal, der darauf abzielt, die Klimaneutralität der 27 Mitgliedsstaaten bis 2050 zu erreichen. Frankreich, ein Vorreiter in der Klimapolitik innerhalb der EU, wird flankierend von den neuen Deutschen Richtlinien begleitet, die bereits ab Januar 2024 in Kraft treten sollen.

Was die Regelungen mit sich bringen

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht vor, dass ab 2024 keine neuen Erdgas- oder Ölheizungen mehr installiert werden dürfen. Die neuen Heizsysteme müssen mindestens 65 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen decken. Ab 2045 wird erwartet, dass alle Heizungen vollständig auf erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft umgestellt werden. Ziel ist es, die Wärmeerzeugung klimaschonender zu gestalten und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Herausforderungen für Unternehmen

Momentan stehen Unternehmen in Deutschland vor der Herausforderung, große Investitionen zu tätigen, um ihre Gebäudeanforderungen an die neuen gesetzlichen Vorgaben anzupassen. Kleinere Betriebe könnten es besonders schwer haben, da die finanziellen Belastungen signifikant sein können. In vielen Fällen könnte diese Situation die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen gefährden und sogar dazu führen, dass Produktionen ins Ausland verlagert werden, um dort von weniger strengen Umweltauflagen zu profitieren.

Pausen für Privatpersonen

Im Gegensatz zu den strengen Anforderungen für Neubauten und Nichtwohngebäude, sehen die neuen Regelungen für private Wohngebäude eine bereits festgelegte sanierungsfreie Zeitspanne bis 2030 vor. Das gibt Hausbesitzern die Möglichkeit, die notwendigen Anpassungen besser zu planen und zu finanzieren. So stehen Privathaushalte nicht unter dem gleichen Druck wie Industriebetriebe, die noch bis zum Jahr 2030 umfassend modernisieren müssen, um den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.

Positive Aspekte der Veränderung

Die langfristige Vision hinter diesen Maßnahmen ist die Entwicklung einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Wirtschaft in Europa. Die Nutzung erneuerbarer Energien soll den CO2-Ausstoß drastisch verringern und somit den Klimawandel bekämpfen. Dies erlaubt auch einen Wandel in der Heiztechnik, mit dem Potenzial für energieeffizientere Systeme, wie etwa Wärmepumpen, die in der Politik als klimafreundlich angesehen werden, solange sie mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden.

Blick in die Zukunft

Die Herausforderung, die vor Privatpersonen und Unternehmen steht, verlangt ein umsichtiges und geplantes Vorgehen. Ob die angestrebten Effizienzstandards realistisch umgesetzt werden können, hängt auch davon ab, wie gut die vorhandene Infrastruktur angepasst werden kann und ob der Zugang zu alternativen Energien gewährleistet ist. Derzeit gibt es Ideen, ein Wasserstoffnetz auf europäischer Ebene zu schaffen, um langfristig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu minimieren.

Über Luca Arenz

Luca Arenz ist Geschäftsführer der ARCenergie GmbH, einem Ingenieurbüro, das sich auf nachhaltige Bauplanungen und Energieberatung spezialisiert hat. Mithilfe eines interdisziplinären Teams plant und prüft das Unternehmen Bauprojekte umfassend in technischen, energetischen und infrastrukturellen Belangen. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von ARCenergie.

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