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Zukunft der Wälder: Herausforderungen und Chancen für heimische Baumarten

Teaser: "In Deutschland bedrohen Insekten, Pilze und Klimaveränderungen die heimischen Wälder, wobei insbesondere Eichen, Buchen und Eschen unter massivem Druck stehen und Experten warnen, dass ohne Maßnahmen viele Arten bis Ende des Jahrhunderts nicht mehr überleben werden."

Die wachsende Bedrohung durch Schädlinge und Krankheiten beeinträchtigt die Vitalität der Wälder in Deutschland erheblich. Experten warnen, dass das Gleichgewicht im Ökosystem Wald gefährdet ist und bestimmte Baumarten in Zukunft möglicherweise nicht mehr heimisch sein werden. Diese Herausforderungen erfordern neue Ansätze in der Forstwirtschaft und ein Umdenken darüber, welche Baumarten gepflanzt werden sollten.

Neue Bedrohungen für heimische Baumarten

Besonders die Eichenbestände stehen unter Druck. Laut Dominik Wonsack von der Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg haben geschädigte Eichenprobleme mit dem gefährlichen Eichenfraßgesellschaft. Wenn diese Bäume durch Hochwasser oder andere Umweltstressoren geschwächt sind, können sie sich nicht mehr effektiv gegen Käfer verteidigen, was zum Absterben ganzer Bestände führen kann.

Buchen leiden unter komplexen Krankheiten

Ebenso besorgniserregend ist die Situation bei den Buchen. Der Leiter des Quedlinburger Instituts, Hartmann, prognostiziert eine erhebliche Abnahme der Wuchsgröße dieser Bäume bis zum Ende des Jahrhunderts. Die Buchenkomplexkrankheit, die insbesondere in Kombination mit Hitzewellen und Trockenheit auftritt, verursacht Risse und Fäulnis und zieht zusätzliche Pilz- und Insektenbefälle an. Die genauen Ursachen sind weitgehend unklar und stellen eine große Herausforderung dar.

Schädliche Pilze bedrohen Ahorn und Esche

Pilzbefall ist ein weiteres großes Problem. Der Ahornbaum ist insbesondere durch den Pilz Cryptostroma corticale bedroht, der die Rinde abblättert und tödliche Auswirkungen auf die Bäume hat. Auch die Eschen leiden unter dem Eschentriebsterben, das durch einen weiteren Pilz hervorgerufen wird, der die gesamte Baumstruktur schädigt. Die Forschung am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung hat jedoch kürzlich Bakterien entdeckt, die möglicherweise gegen diese Pilze helfen können, was einen Hoffnungsschimmer für die Eschen bietet.

Der Wandel in der Forstwirtschaft

Die Forstexperten erkennen, dass reinbestände von Bäumen zunehmend weniger Zukunft haben. Petercord aus Nordrhein-Westfalen betont, dass statt auf Monokulturen auf Mischwälder gesetzt werden sollte, um die Resilienz der Wälder zu erhöhen. Diese Mischwälder könnten aus heimischen sowie nicht heimischen Arten bestehen, die besser auf zukünftige klimatische Bedingungen reagieren. Hartmann veranschaulicht, dass wir schon jetzt darüber nachdenken müssen, welche Baumarten für unsere Wälder von Bedeutung sein könnten, um sie an künftige Klimabedingungen anzupassen.

Ein Aufruf zur Diversität

Um den Herausforderungen zu begegnen, sind vielfältige Ansätze notwendig. Das Thünen-Institut für Waldökosysteme empfiehlt in einer europäischen Studie, dass Wälder in Zukunft gezielt mit Bäumen aus anderen Regionen ergänzt werden sollten, um den ökologischen Diversitätsverlust zu kompensieren. Die Notwendigkeit einer „unterstützten Migration“ wird immer deutlicher: Baumarten, die vielleicht ursprünglich nicht als heimisch galten, könnten in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen.

Die Diskussion um die Zukunft der Wälder in Deutschland ist somit nicht nur eine Frage des Naturschutzes, sondern auch der Landwirtschaft und des Klimawandels. Umso wichtiger ist es, dass die Forstwirtschaft flexibel bleibt und innovative Lösungen entwickelt, die nicht nur auf aktuelle, sondern auch auf zukünftige Herausforderungen reagieren können.

NAG

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