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Zwischen Hochform und Streit: Die aktuelle Lage der Elftal vor Deutschland

Trotz sportlicher Erfolge der niederländischen Fußballnationalmannschaft, die beim EM-Halbfinale gegen England und einem Sieg gegen Bosnien-Herzegowina auftrumpfte, sorgt insbesondere das Verhalten von Wout Weghorst im Training sowie der Ausschluss von Steven Bergwijn und die Unsicherheit um Memphis Depay für Unruhe im Oranje-Lager vor dem Länderspiel gegen Deutschland in Amsterdam am Dienstag.

Im Oranje-Lager der niederländischen Fußballnationalmannschaft könnte man gute Laune erwarten. Schließlich hat die Elftal bei der Fußball-EM in Deutschland das Halbfinale erreicht und dort leider gegen England verloren. Zudem startete die Nations League mit einem klaren 5:2-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina. „Das sah sehr gut, sehr lebendig aus“, so der Bondscoach Ronald Koeman vor dem entscheidenden Spiel gegen Deutschland am Dienstag in Amsterdam, das um 20:45 Uhr im Fernsehen übertragen wird.

Trotz dieser positiven sportlichen Ergebnisse findet sich die Diskussion mehr auf der persönlichen Ebene der Spieler, als im Feiern der Erfolge. Anstatt die überragende Leistung von Joshua Zirkzee zu würdigen oder sich über den neugewonnenen Mittelfeldstrategen Tijjani Reijnders zu freuen, der vom AC Mailand zu den Oranje gewechselt ist, stehen die Sorgen um gewisse Spieler im Vordergrund. Wout Weghorst, der Ex-Spieler von Bayern, sorgt aufgrund seiner Rolle als Ersatzspieler für viel Gesprächsstoff.

Die Uneinigkeit im Training

Weghorst, als erfahrener Bundesliga-Stürmer bekannt, sorgte für Unruhe im Training, nachdem er einen Schlag auf den Fuß bekommen hatte. Dies führte zu einer langen Diskussion zwischen ihm, Jurriën Timber und Koeman. „Nun ist es gut“, ermahnte Koeman den emotionalen Weghorst, der nach dem Training eilig mit dem Fahrrad davonfuhr, sichtlich ärgerlich.

Trotz der hitzigen Stimmung sieht Ex-Profi Rafael van der Vaart das Ganze entspannt: „Es ist nur Getue“, stellte er klar. Man könnte die Situation anders bewerten, hätte es sich um einen anderen Spieler gehandelt, beispielsweise um Memphis Depay, der als der führende Torschütze der Niederlande gilt. Weghorst wird auch in der kommenden Partie gegen Deutschland nur als Ersatz auf der Bank sitzen, während Brian Brobbey den Platz im Sturmzentrum einnehmen wird, eine Entscheidung, die Koeman bereits getroffen hat.

Koeman und die aktuellen Spielerwechsel

Ein weiteres heißes Thema ist Steven Bergwijn, dessen Wechsel nach Saudi-Arabien von Koeman scharf kritisiert wurde. Der Trainer schloss zukünftige Nominierungen des 26-Jährigen aus, woraufhin Bergwijn öffentlich sein Interesse an der Nationalelf aufkündigte, solange Koeman im Amt ist.

Sehr vorsichtig äußerte sich Koeman auch zu Memphis Depay, der in Gesprächen über einen Wechsel zu Corinthians in Brasilien ist. Bei seiner letzten Anfrage zu Depay beschloss Koeman, sich nicht einzulassen und ermied es, seine Meinung zu äußern, um keine zusätzlichen Konflikte zu riskieren. „Ich werde mir nicht noch einmal die Finger verbrennen“, gab er zu Protokoll und erkannte die Reaktionen auf seine vorherigen Aussagen an.

Der bange Blick richtet sich nun auf die bevorstehenden Spiele und die kommenden Entscheidungen innerhalb des Teams. Die sportlichen Erfolge könnten nun durch innerliche Konflikte überschattet werden, die entscheidend für den weiteren Verlauf der Nations League sein könnten.

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