Diepholz

Bramstedter Kirchweg: Radler müssen wieder auf die Straße

"Nach der Umwidmung des Bramstedter Kirchwegs in Bassum von einem Radweg zu einem Gehweg für Radfahrer sorgt die neue Verkehrsanordnung seit dem 22. Juli 2024 für erhebliche Sicherheitsbedenken unter den Anwohnern und Radfahrern, da viele die Änderungen als gefährlich empfinden und die Landkreisbehörde den Radverkehr trotz zuvor alarmierender Unfallstatistiken strikt reguliert."

Im Landkreis Diepholz hat eine aktuelle Regelung für Radfahrende in Bassum für große Verunsicherung gesorgt. Die Diskussion über die Sicherheit der Radler an der viel befahrenen Verbindungsstraße zwischen Bassum und Bramstedt zeigt, wie wichtig umfassende Sicherheitsmaßnahmen für Radfahrende sind.

Veränderungen auf dem Bramstedter Kirchweg

Die Behörden haben den einst als Radweg genutzten Abschnitt am Bramstedter Kirchweg nun als Gehweg ausgewiesen. Radfahrer sind daher verpflichtet, auf die Straße auszuweichen, wenn sie in Richtung Bramstedt fahren möchten. Diese Entscheidung hat zu massiven Protesten in der Gemeinde geführt. Anwohner fühlen sich unwohl und kritisieren die neue Regelung als gefährlich.

Die Perspektive der Anwohner

Bürger äußern ihre Bedenken lautstark. Ein Anwohner beschreibt die Situation als „Irrenhaus“, während eine andere Bürgerin darauf hinweist, dass der Wechsel zwischen Gehweg und Straße potenzielle Risiken für Radler birgt. Die veränderte Nutzung des Weges verstärkt die Unsicherheit, da viele Nutzer nicht verstehen, warum sie nun häufiger im Verkehr mit Autos und Lkw interagieren müssen.

So reagiert die Verwaltung

Die Pressesprecherin des Landkreises, Mareike Rein, erklärt, dass diese Regelung den geltenden Verkehrsvorschriften entspricht. Radfahrer müssen innerorts die Fahrbahn benutzen, um besser wahrgenommen zu werden. Doch die Menschen in Bassum fühlen sich mit dieser Regelung sowohl rechtlich als auch praktisch im Stich gelassen. Geringe Wegbreiten und die damit verbundene unsichere Verkehrssituation geben Anlass zur Besorgnis.

Das Ziel der Landesregierung

Niedersachsen verfolgt ambitionierte Pläne, die Radfahrquote bis 2025 um 20 Prozent zu steigern und gleichzeitig die Zahl der tödlichen Unfälle unter Radfahrenden zu verringern. Experten warnen, dass die aktuelle Praxis auf Straßen, die für Radler gefährlich sein können, diesem Ziel entgegenstehen könnte. 2023 gab es im Landkreis bereits fünf tödliche Unfälle von Radfahrern – ein alarmierendes Zeichen.

Investitionen in die Radinfrastruktur

Um die Sicherheit beim Radfahren zu erhöhen, wird im Landkreis Diepholz kontinuierlich an der Verbesserung der Radinfrastruktur gearbeitet. Seit 2012 wurden beträchtliche Summen in den Ausbau und die Sanierung von Radwegen investiert. Bereits beschlossene Bauvorhaben sollen den aktuellen Sicherheitsbedürfnissen angepasst werden, sodass der Radverkehraufbau nachweislich sicherer und komfortabler gestaltet werden kann.

Ein Aufruf zur Zusammenarbeit

Die Diskussion um die Veränderungen am Bramstedter Kirchweg ist Teil eines größeren gesamtgesellschaftlichen Themas: Die Balance zwischen Verkehrssicherheit und der Förderung umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel. Die örtlichen Entscheidungsträger sind angeschrieben, mit den Bürgern zusammenzuarbeiten, um optimale Lösungen zu finden und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.

NAG

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