Im Herzen von Bassum, wo die Stiftskirche seit Jahren unter den Händen von Restauratoren wieder zu neuem Glanz erweckt wird, steht nun ein neuer Meilenstein bevor. Die laufenden Arbeiten am südlichen Seitenschiff der Kirche sind ein wichtiger Schritt, um das kulturelle Erbe der Region zu bewahren.
Einblicke in die Restaurierungsarbeiten
Derzeit sind die Restaurierungsarbeiten ruhend, da der neue Putz unterhalb der Fenster im südlichen Teil der Kirche trocknen muss. Knut Laemmerhirt, Vorsitzender des Kirchenvorstands, erklärt: „Der Putz muss trocknen.“ In den vergangenen Wochen haben Maurer damit begonnen, den alten Putz abzutragen und durch frischen zu ersetzen. Diese Maßnahmen sind nicht nur kosmetisch, sondern werfen einen Blick auf die zukunftsorientierte Planung, da Leerrohre für automatisierte Fenster-Öffner verlegt werden. Ein großer Aufwand, der aber notwendig ist, um die Kirche für kommende Generationen zu erhalten.
Das kunstvolle Innere neu entdecken
Die Restauratorin Ina Heine hat bei ihren Arbeiten eine Vielzahl von kunstvollen Malereien, die vor über 160 Jahren von Architekt Conrad Wilhelm Hase geschaffen wurden, freigelegt. Diese waren, wie damals üblich, Mitte des vergangenen Jahrhunderts übermalt worden. “Das ist eine spannende Entdeckung,” äußert Laemmerhirt, während er auf die freigelegte Zierleiste mit Ornamenten zeigt. Sollen die Maler erst einmal Gesichter mit Pinsel und Farbe auf die Wände bringen, wird das gesamte nördliche Kirchenschiff nach und nach in seiner ursprünglichen Pracht erstrahlen.
Schutz für die sensiblen Bereiche der Kirche
Um die empfindliche Orgel im Inneren der Stiftskirche zu schützen, wurde das nördliche Kirchenschiff mit einer dicken Folie abgedeckt. Daher gilt es, den Baustaub, der anderweitig durch die Arbeiten entstehen könnte, fernzuhalten. Laemmerhirt betont die Notwendigkeit dieser Maßnahme und versichert, dass die Malerarbeiten bis Ende Oktober abgeschlossen sein sollen, um der Kälte zu entkommen.
Finanzielle Unterstützung und langfristige Pläne
Das Projekt zur Restaurierung wird nicht nur durch Spenden der Gemeinde getragen, sondern erhält auch eine Förderung von 80.000 Euro aus der Kiba-Stiftung, die sich für den Erhalt kirchlicher Baudenkmäler starkmacht. Der Gesamtaufwand beläuft sich auf etwa 100.000 Euro, was in Anbetracht der langfristigen Vorteile für die Gemeinschaft ein lohnendes Investment darstellt.
Ein bedeutendes kulturelles Erbe für die Gemeinde
Die Restaurierung der Stiftskirche in Bassum steht nicht nur für den Erhalt eines Bauwerks; sie symbolisiert auch das Engagement der Gemeinde, ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Dieses Projekt ist Teil einer umfassenderen Initiative, die über 25 Jahre in Anspruch genommen hat. Im kommenden Frühjahr sind die Arbeiten am nördlichen Seitenschiff geplant, das sich ebenfalls einer ähnlichen Restaurierung unterziehen wird.
Laemmerhirt bringt es auf den Punkt: „Es fühlt sich richtig gut an, und wir sind optimistisch, dass wir mit diesem Projekt den richtigen Schub für die Zukunft geben.“ Die Gemeinschaft kann sich auf einen neuen Anblick ihrer geschichtsträchtigen Kirche freuen, der nicht nur die Schönheit des Gebäudes sowie seine künstlerische Bedeutung bewahrt, sondern auch zukünftige Generationen inspirieren und verbinden wird.
– NAG