In Bassum zeigt sich ein auffälliges Interesse an speziellen Erste-Hilfe-Kursen für Senioren. Diese engagieren nicht nur die älteren Mitbürger, sondern fördern auch das Bewusstsein für Nothilfemaßnahmen in der Gemeinschaft. Die rapide ausgebuchten Kurse sind ein gutes Zeichen für die wachsende Sensibilität gegenüber Gesundheitsthemen und der Wichtigkeit, in kritischen Situationen eingreifen zu können.
Erste-Hilfe-Kurse: Ein wachsender Bedarf
Die Leiterin der Seniorenberatungsstelle, Nina Ehlers-Röpe, entdeckte bereits einiges an Interesse, als sie von einem Senior angesprochen wurde, der sich nach Erste-Hilfe-Angeboten erkundigte. Diese Anfrage regte sie an, den Bedarf zu prüfen. Ihre Vermutung stellte sich als richtig heraus: Die beiden von Kurs-Blick angebotenen Veranstaltungen waren innerhalb kürzester Zeit mit jeweils 16 Teilnehmern voll. Es ist bemerkenswert, dass der Bedarf so hoch ist, dass weitere Kurse sofort hätten angeboten werden können, was auf eine anhaltende Nachfrage in der Seniorenpopulation hindeutet.
Eine besondere Lehrmethode für ältere Teilnehmer
Die Kurse, geleitet von Mukunda Hoffmann-Schreeck, zeichnen sich durch eine spezielle Methodik aus. Anders als in traditionellen Erste-Hilfe-Kursen finden praktische Übungen nicht auf dem Boden, sondern auf Tischen statt. Dies ist besonders für ältere Personen von Vorteil, die möglicherweise Schwierigkeiten haben, auf dem Boden zu üben. In nur zwei und einem halben Stunden werden sie in die aktuellen Handlungsempfehlungen eingeführt, obwohl die tatsächliche Kurslänge für umfassende Kenntnisse normalerweise länger wäre. Diese effektive Vermittlung von Wissen wird von den Teilnehmern geschätzt, da sie dadurch die Möglichkeit haben, sich vorbereitet zu fühlen, auch wenn sie keine formelle Bescheinigung erhalten.
Schnelligkeit und Intuition im Notfall
Ein zentraler Punkt in Hoffmann-Schreecks Lehre ist die Bedeutung schnelles Handelns. Die Senioren, die größtenteils über 70 Jahre alt sind, hören gebannt zu, wenn er betont, dass es nicht nur auf technische Fertigkeiten ankommt, sondern auf die Fähigkeit, intuitiv zu reagieren. „Lange nachdenken, darf man nicht!“ wiederholt er, während er veraltete Ansichten korrigiert. Unter anderem werden den Teilnehmern neue Informationen über die Behandlung von Verbrennungen vermittelt, die in ihrer Erinnerung nicht mehr aktuell waren.
Praktische Übungen und Gemeinschaftsgefühl
Die praktische Anwendung von neuem Wissen wird durch einfache, aber essentielle Techniken wie die Seitenlage und Wiederbelebung demonstriert. Obwohl einige Teilnehmer anfänglich zögerlich sind, springt Heiner Kothe, 82 Jahre alt, mutig vor und zeigt, wie man eine Übungspuppe korrekt in die Seitenlage bringt. Diese dynamiskausgewogene Art des Lernens, in der Raum für persönliche Geschichten und Erfahrungen bleibt, trägt zu einer entspannten Atmosphäre bei, auch wenn die Themen ernst sind. Es wird deutlich, dass Humor und eine positive Herangehensweise den Druck in solchen Ausbildungsstunden verringern können.
Ein positives Fazit und Ausblick
Die Geselligkeit und die Lust am Lernen sind unter den Senioren spürbar. „Ich glaube schon, dass mir das hilft“, sagt 85-jährige Karl-Heinz Windhorst, während 83-jährige Christel Fastenau anmerkt: „Es kann ja nicht verkehrt sein.“ Diese Kurse nicht nur befähigen sie, im Ernstfall zu reagieren, sondern stärken auch ihr Selbstbewusstsein und fördern Gemeinschaftsgefühl in Bassum.
– NAG